⌂ Nomische Netzwerke
Es können drei Typen nomischer Netzwerke unterschieden werden:
- Hierarchie:
harmonisches, nomisches Netzwerk mit einem Monopol der Direktion. - Heterarchie:
organisches nomisches Netzwerk. Es gibt kein Monopol der Direktion, sondern höchstens lokale Zentren. - Anarchie:
Anomisches Netzwerk in dem keine regelmäßig Ordnung[+] der Nomie gibt.
Nomische Netzwerke können in der Sprache der Graphentheorie dargestellt werden.
Die wichtigsten Elemente dieser Sprache sind Teil der Definitionen, die ich hier abgebe. Damit will ich erreichen,
dass einige Aussage über die Dynamik von Netzwerken mit Hilfe graphentheoretischer Methoden abgeleitet werden können.
⌂ Hierarchie
Die einfachste Art, die Spannung innerhalb des Netzwerks nach außen abzuleiten, ist die Erschaffung eines hierarchischen Netzwerks ohne innere (soziale) Widersprüche und Spannungen zwischen den Knotenpunkten. Dieses Netzwerk ist harmonisch, seine Knotenpunkte leiden aber unter Umständen an einer Spannung des Knoten-internen Netzes.
Der Aufbau eines harmonischen Netzwerks geschieht über die Ableitung von inneren Spannungen nach außen. Das Erkennen dieser Spannungen ist ein wesentlicher Teil des Bewusstseins-Prozesses des gesamten Netzwerks. Beim Herstellen von Harmonie im Netzwerk werden die Spannungen „katalytisch“ nach außen abgeleitet. Der realisierte Widerspruch (im äußersten Fall der Krieg) findet also an den Grenzen des Netzwerks statt, die Widersprüche entladen sich an der Systemgrenze.
⌂ Heterarchie
Der Stoffwechsel[+] und die Wechselwirkung von Spezies in Öko-Systemen ist in der Regel heterarchisch organisiert. Heterarchisch sind auch die Anordnungen und die Arbeitsteilung[+] von Organen in den mehrzelligen Lebewesen und auch Organellen und Prozesse in Zellen sind heterarchisch, also dezentral organisiert.
Als Beispiel einer zeitweiligen Zentralisierung der Direktion in einer Heterarchie, denke man sich die Erkrankung eines Organs des heterarchisch organisierten menschlichen Körpers. In so einem Fall zielt die Zentralisierung der Direktion des Gesamt-Organismus' auf die Genesung dieses einen Organs ab.
⌂ Anarchie
Die Anarchie ist ein anomisches Netzwerk. Die Darstellung einer anarchischen Kante eines Graphen ist die gleichzeitige Verwendung einander entgegengerichter Direktionen, so dass die Kante insgesamt ungerichtet ist.
⌂ Das Gleichgewicht der Bestimmung in (a)nomischen Netzwerken
Der Begriff der Heterarchie bzw. seine breitere Verwendung ist relativ jung.
Er hat sich aus dem Begriff der Anarchie hinaus entwickelt.
Um Anarchie und Heterarchie gegeneinander zu differenzieren, dient am einfachsten das Gleichgewicht der Bestimmung, nach dem Heteronomie in Staaten auch ein Synonym für Ordnungsgebundenheit[+] ist, also Unterwürfigkeit unter die verfassten Verkehrskonventionen (Gesetze). Damit ist die Anarchie etwas Ordnungsaverses[+], jeglichen Zwang[+] Ablehnendes und die Autonomie Betonendes, während Heterarchien ähnlich wie Hierarchien Ordnungsaffinität[+] implizieren, also Fremdbestimmung (Heteronomie) gegenüber den verfassten Verkehrskonventionen oder nicht-staatlichen Personen.
⌂ Querverweise auf 'Nomische Netzwerke'
- Weiter im Text, Erneuerung der SPD; E-Mail Vorstand OV SPD Dossenheim und WK Büro Lothar Binding; Was hat denn die AfD, was die SPD anscheinend nicht hat?; Was hat den Menschen 1933-1945 gefehlt?; Antrag: Zinsvorzeichen in den Fokus!
- Zins und Sozialverhalten
- Netzwerke; Knoten, Kanten, Direktion und Direktionskonflikte; Menge aller Knoten und Eigenschaften der Kanten; Skaleninvarianz
- Relationale Vergenz; Selbstbestimmung und Vernunft in der Beziehung; Divergente, Konvergente und Neutrale Beziehungen; Die subjektive Vergenz und der Wert der Gesamtbeziehung; Soziales Lernen und das nomische Gleichgewicht bei Niklas Luhmann: Zum Unterbau des Theorems der doppelten Kontingenz; Referenzen / Einzelnachweise
- Postkapitalistischen Restrukturierungen in einer Wirtschaft unter einer Negativ-Zins-Ökonomie; Restrukturierungstendenzen von Führung unter negativem Zins; Negativzins und Heterarchie
- Einkopplung in das Geld-Netzwerk; Das Geld-Netzwerk; Vertragsarten, Austauschformen und Erwerbsklassen; Zuordnung von Eigentums und Besitzgütern, Eigentums und Besitzverhältnisse oder Güterbeziehungen; Vertragsarten; Einteilung in Geld- und Güter-Erwerbsklassen; Formen der Bestimmung im Vertrags- und Gesetzesraum; Bürger und Staat; Mengen im Vertrags- und Gesetzesraum: Ökonomie, Politik, Wirtschaft, Handel, Arbeit und Dienstleistung; Kopplung psychischer und sozialer System: Subjektive, Konsensuale und Oktroyierte Bewertungen; Zins, Verhalten und Bewertung; Referenzen / Einzelnachweise
- Die goldene Regel, das nomische Gleichgewicht in Austauschbeziehungen und der Zins; Übertragung von Zwängen in Austauschbeziehungen; Quellen von ökonomischer Heteronomie; Wo liegt die eigentliche Quelle der Heteronomie?; Autonomie relevanter sozio-ökonomischer Rollen; Leihgeber vs. Leihnehmer, Eigentümer vs. Besitzer und Gläubiger vs. Schuldner; Selbstständig oder Angestellt?; Profitabilität: Einschränkung der funktionalen (Selbst)Bestimmung (Berufsausübung) auf mehrheitsfähige private Zwecke; Unternehmer vs. (Mit) Arbeiter und Arbeit„geber“ vs. Arbeit„nehmer”; Selbstbestimmung des Konsumenten; Welches Vermögen müsste der Mensch also haben, so dass die Zinsen auf sein Geldvermögen genau so groß sind wie seine Ausgaben?; Negativen Zinsen: Stärkung der Autonomie gegenüber dem Kapital; Referenzen / Einzelnachweise
- Das Zinsvorzeichen und das Gleichgewicht zwischen hierarchischer und heterarchischer Organisation; Heterarchischer und hierarchischer Teile der menschlichen Wirtschaft: Realwirtschaft und Leihwirtschaft; Die Tendenz des Gleichgewichts der Archien unter einer Negativzins-Ökonomie; Wie „regelt“ man Heterarchien?
- Die faschistisch organisierten Eigentums- und Machtverhältnisse im Kapitalismus; Terminologie für Organisationsformen und Definition des Faschismus; Harmonie; Rang; Schuld und Zwang; Faszination; Die Zinssekte, der theo-ökonomische Komplex und seine Evolution; Das kapitalistische Wertsystem, sein Darwinismus und seine Übertragung; Prinzipien der Wertung, der Ungleichwertigkeit und der Wertung des Selbst; Machtmittel in der Verzerrung des Gleichgewichts der Bestimmung; Das Phänomen des Faschismus im Europa des 20. Jahrhunderts; Referenzen / Einzelnachweise
- 5 Stufen in der Zins-Pyramide im Kapitalismus; Rollen im Kapitalismus; Der Sozial-Darwinismus und die Nahrungskette des Kapitalismus; Querverweise zu den Evangelien
- Der Prozess eines Unternehmens; Arbeitsorganisation und Wissen; Spätkapitalistische Arbeitsorganisation
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