⌂ Sinn und Wirklichkeit
In der psychologischen und soziologischen Literatur wird an wichtigen Stellen das Wort Sinn als Begriff einer dem Menschen innewohnenden wahrnehmenden (Perzeption) und bewertenden (Evaluieren, Urteil[+]) Instanz verwendet, ohne dabei die neurophysiologischen Grundlagen dieses Teils des Seins in der notwendigen Gründlichkeit erklärt zu haben. Die Motivation der Erklärung dieses wichtigen, permanent ablaufenden Teilprozesses des Bewusstseins liegt darin begründet, dass die Wirklichkeit als die Erfahrung der sonst vom Beobachter unabhängig angenommenen Realität eine Konstruktion des Gehirns des beobachtenden Subjekts ist und also von seiner Anatomie und Konditionierung aufgrund der vergangenen sinnlichen Erfahrung der Umwelt abhängig. Baut ein Mensch auf der Grundlage seiner sinnlichen Erfahrungen ein Modell[+] der Umwelt auf, ein inneres Modell[+] der äußeren Welt, das in seinem Gedächtnis dann als Gewohntes, empirisch Wahrscheinliches erlernt wird, dann sind seine Aussagen zu dem, was als Realität bezeichnet wird von seiner Perspektive abhängig. Der sinnlich wahrnehmbare Teil der Realität erscheint als Wirklichkeit, und Wirklichkeit ist eine subjektive Konstruktion des Gehirns des wahrnehmenden und bewertenden Subjekts.
⌂ Referenzen / Einzelnachweise
- [1] Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, 1781.
- [2] Elisabeth Stachura, Der neurobiologische Konstruktivismus, Dissertation, 2011.
- [3] Anton Friedrich Koch, zu Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Vorlesung im Wintersemester, Universität Heidelberg, 2009/10.
- [4] Werner Heisenberg, Quantentheorie und Philosophie, Vorlesungen und Aufsätze, 2017.
⌂ Querverweise auf 'Sinn und Wirklichkeit'
- Wahnhafte Erwartungen: Paranoia; Der altägyptische Gott Schu, das Totengericht und Goethes Pudel; Paranoia nach Prof. Dr. Volker Faust; Einige Annahmen über die Bedeutung von und Erwartung an Vertrauen, Logik und Liebe in Beziehungen; Die Beachtung der Logik und Kenntnis von Kausalzusammenhängen sind überlebenswichtige Fähigkeiten; Ein geschädigter Mensch sucht nach Ursachen, doch über bestimmte Ursachen schweigt man sich aus; Der Urmensch ist von Natur aus weder »nur arglos« noch »nur argwöhnisch«; Der Zivilisationsmensch reduziert die Komplexität von marktwirtschaftlichen Netzwerken auf den Einzelvertrag und schneidet ab der ersten Nachbarschaftsordnung ab; Mögliche Ursachen der Paranoia; Fazit
- Riemann-Koordinaten; Angst und Zwang; Von welchem Raum ist in der Etymologie der Angst die Rede?; Karen Horney 1937 zur Grundangst; Unlust, Angst und Aggression; Das Riemann-Thomann-Modell; Die Integrations- und Beziehungsachse und die äußere Bestimmung; S-Typ; D-Typ; Die Transformationsachse, das Strukturmodell der Psyche und die innere Bestimmung; Z-Typ; H-Typ; Verallgemeinerte Riemann Koordinaten; Die neutrale Position auf der Bestimmungs- und der Werteachse; Basis-Transformation; Die Übersetzung der Charakter- und Persönlichkeitsmodelle von Fritz Riemann und Erich Fromm; Einordnung des Riemann-Thomann-Modells zu Begriffen Kants und Luhmanns; Referenzen / Einzelnachweise
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