⌂ Widergabe einer E-Mail: Macht und Kontrollbegrenzung
Ich gebe hier kurz meine Antwort aus einem kurzen Gespräch wider. XX kennt sich bereits gut mit dem Geldsystem aus und wünscht sich eine Begrenzung der Macht und Kontrolle, wobei nicht klar ist, wessen Macht und Kontrolle begrenzt werden soll, die des Staates oder einzelner Wirtschaftssubjekte.
Bekanntermaßen bin ich von der Grundeinstellung her liberal[+] und ein Freund der Marktwirtschaft[+], so dass ich eine marktwirtschaftliche[+] Methode der Begrenzung von Macht und Kontrolle bevorzuge.
⌂ Meine Antwort
Hallo XX,
gut, reden wir doch einmal über die Kontroll- und Machtbegrenzungsmechanismen.
Es ist m.M.n. wünschenswert, dass Kontroll- und Machtbegrenzung (mit Ausnahme der Geldpolitik[+]!) nicht durch eine Zentrale, sondern jeweils bilateral und also dezentral geschieht.
⌂ Das Märchen von der Selbstregulierung der Märkte im Kapitalismus
Du kennst vielleicht das Märchen, dass sich die Marktwirtschaft[+] selbst reguliere, wenn man sie nur frei ließe.
Wir wissen alle, dass der Glaube an diese bösartige Lüge und die Praxis uns direkt in einen neuen Feudalismus[+] und in eine Monarchie führen würde,
würde der Kapitalismus[+] wieder fortgesetzt. So betrachte ich z.B. Zeit[+]- und Leiharbeitsverträge als Vorstufen einer neuen Leibeigenschaft.
Regulierung ist daher unverzichtbar notwendig, solange es positive Zinsen[+] (Kapitalismus[+]) gibt.
Unsere europäische Regulierung der Marktwirtschaft[+] nennen wir "Soziale Markwirtschaft".
Du weißt ja, womit ich mich seit 8 Jahren beschäftige. Nach allem, was ich darüber weiß, sage ich:
Das Narrativ von der (bilateralen, dezentralen) Selbstregulation der Marktwirtschaft[+], die in ihrem Kern, die Privatautonomie[+],
direkt aus der allgemeinen Handlungsfreiheit[+] bzw freie Entfaltung der Persönlichkeit aus Artikel 2 Abs. 1 Grundgesetz abgeleitet wird,
ist nur im Kapitalismus[+] ein Märchen!
⌂ Implizite Macht- und Kontrollbegrenzung infolge einer Negativzins-Ökonomie
Unter einer Negativzins-Ökonomie[+]:
- sind z.B. Vermögen, also ökonomische (Forderungs-) Macht mathematisch beschränkt,
- werden Vermögen (Eigentum[+]) über die Intermediäre der Finanz- und Leihwirtschaft (u.a. Geldmarkt, Banken[+], Vermögensverwalter, usw) implizit und systematisch so umverteilt, dass die sog. ökonomische („soziale“) Ungleichheit abnimmt und
- können Steuersätze gesenkt und Regulierungen inkl. Bürokratie zurückgefahren werden, weil sich die Marktwirtschaft[+] selbst reguliert.
Ich hänge Dir hier zum Nachweis der Aussagen Verweise an:
- Mathematische Beschränkung von Vermögen
- Beschränkung der Lebensdauer des kapitalistischen Prozesses sowie Abnahme der Ungleichheit infolge einer Negativzins-Ökonomie
- Differenzierung Marktwirtschaft vs Planwirtschaft (Sozialismus) für das Folgende:
Folien von Vorträgen:
Insbesondere verweise ich auf die Folien Nr. 23 und 24 in dieser Präsentation.
Möchtest Du darüber diskutieren?
Alles Gute Dir!

⌂ Querverweise auf 'Widergabe einer E-Mail: Macht und Kontrollbegrenzung'
Sie kennen vielleicht von anderen Medien sogenannte "Bezahlwände". Sie erhalten die von Ihnen begehrten Informationen nur, wenn Sie den Artikel kaufen oder regelmäßig zahlen. Soweit kann ich es aus berufsethischen Gründen nicht kommen lassen, bitte Sie jedoch trotzdem darum, meine Arbeit mit einer Spende oder einer Schenkung zu unterstützen.
Tim Deutschmann
USt-IdNr.: DE342866832
IBAN: DE49 4306 0967 6023 3551 01
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck 'Spende'.
Liste mit SpenderInnen, weitere Informationen zu meiner Finanzierung hier.
Kontakt- und Adressdaten:
E-mail: autor@tim-deutschmann.de
Keltenweg 22
69221 Dossenheim
Impressum