
⌂ Pandemie und Depersonalisation
Ich finde in spektrum.de am 24.07.2018 den Aufsatz "Gefangen in der Unwirklichkeit"[1] von Mascha Elbers über das Phänomen der Depersonalisation[+], auf das ich im Zusammenhang mit der Paranoia[+] gestoßen bin. Ist es nicht so, dass einige von der Bekämpfung der Pandemie besonders hart Getroffene so etwas erlebt haben? Wenn ja, sind dann ein Teil der Verrohung und des entgleitenden Anstands in der Begegnung mit dem Staat oder dem politischen Gegner von diesem Phänomen beeinflusst, vgl. 28.11.2019, 17.11.2019, 15.10.2019 und am 14.10.2019?
In extrem bedrohlichen Situationen stellt die Depersonalisation[+] offenbar eine effektive Rettungsmaßnahme dar, die in dem Moment störende Emotionen wie Angst[+] oder Panik ausschaltet. Stattdessen agiert der Körper wie per Autopilot gesteuert. Das beobachtende Ich spaltet sich vom handelnden Ich ab, wobei wir uns mit dem beobachtenden Ich identifizieren. Offenbar integriert das Gehirn die beiden Teile in solchen Momenten nicht mehr.
Ich habe im Zusammenhang mit der Krise des Kapitalismus[+] desöfteren auf die Gefahr des Zerreißens der sozialen Kohäsion[+], also der gesellschaftlichen Bindekraft, des Vertrauens und des Zusammenhalts, gesprochen. Beginnt dieses Zerreißen nicht im Individuum? Ist nicht bei Radikalisierten jetzt bereits dieses Phänomen beobachtbar? Aussteiger beobachten nämlich oft, wenn sie zur Ruhe gekommen sind, dass sie während der Zeit[+] der Radikalisierung[+] "neben sich standen" und sich in dem, was sie dann taten, nicht wieder erkennen. Viele schämen sich.
Auslöser für diesen Mechanismus ist psychosozialer Stress[+], etwas von dem eine immer größere Bevölkerungsmasse immer mehr betroffen wäre, wenn die Zinsen[+] wieder anstiegen, denn irgendjemand muss ja die Zinsen[+] zahlen, und gezahlt werden sie letztendlich durch Hingabe der Lebensarbeitszeit von denjenigen, die nicht über so viel Erspartes verfügen, dass sie von den Zinsen[+] leben können.
Es ist also der Kapitalismus[+], das Zinsnehmen[+], der durch eine Verschärfung der ökonomischen Ungleichheit immer größere Bevölkerungsmassen unter Stress[+] setzt. Man muss sich als geschichtsbewusster Bürger vor Augen führen: Der Kapitalismus[+] hat bisher ausnahmslos immer im Amok geendet. Lassen wir es dieses Mal nicht soweit kommen, denn wir haben ja nun alle den Wirkmechanismus erkannt!
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⌂ Querverweise auf 'Pandemie und Depersonalisation'
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