⌂ Zwei Mal Geldschöpfung
⌂ Franz Hörmann zu Geldschöpfung aus dem Nichts
Ob diese Einlagen von der Zentralbank[+] bezogen werden, die es eventuell aus den Einlagen bei anderen Geschäftsbanken[+] schöpfen oder ob das Geld aus dem Nichts geschöpft (also als Buchungssatz erzeugt) wird, spielt für den Kreditnehmer nur eine indirekte Rolle, denn:
- Er schuldet bei Geldschöpfung[+] aus dem Vollen nur den Sparern den Zins[+] und die Bank[+] erhebt eine kleine zusätzliche Gebühr, die Differenz zwischen Kreditzins und Sparzins, die Zinsspanne[+].
- Bei einem Mindestreserve-System, bei dem ein kleiner Teil (die Mindestreserve[+]) aus Einlagen kommen muss, schuldet er den Zins[+] hingegen zu dem entsprechenden Teil der Bank[+] und die muss sich dann hinsichtlich ihres Geschäftsmodells keine Sorgen machen, denn die Kreditnehmer alimentieren dann die Banken[+]. Bei einem Mindestreserve-System ist die Bank[+] quasi ein fetter Zwischenparasit, während bei Geldschöpfung[+] aus dem Vollen allein die Sparer die Parasiten sind.
Interessant ist die Frage, wie es sich verhält, wenn die Kreditzinsen negativ sind, also ein Teil des verliehenen Geldes von den Banken[+] nicht von den Kreditnehmern zurückgefordert wird. Ist dieses verliehene Geld teilweise aus dem Nichts geschöpft, dann wird der entsprechende Anteil des Zinses[+] dem Kreditnehmer geschenkt. Die Folge ist eine Abwertung des Geldes, weil es sich dadurch vermehrt, und das bewirkt (positive) Inflation[+].
Ist das Geld hingegen aus dem Vollen geschöpft, dann wird das Geld aufgewertet und die Inflationserwartung[+] ist negativ, weil sich die Bilanz verkürzt und der Wert des Geldes gegenüber den gehandelten Gütern steigt. Weiterdenken ist ausdrücklich erwünscht.
⌂ Geldschöpfung bei Ernst Wolff
Richtig ist, dass der Zins[+] nicht mitgeschöpft wird, sondern als Schuld auf der Seite des Kreditnehmers und als zukünftiges Guthaben nach der Tilgung auf der Seite der Bank[+] entsteht.
Der Kreditnehmer muss die Zinsschuld[+] tilgen, der geliehene Betrag verschwindet wieder. Woher das Geld zur Tilgung dieser Zinsschuld[+] des Kreditnehmers dann kommt, ist eine höchst komplexe Frage, denn es kommt aus den Geldwechseln - sozusagen aus dem nominale Stoffwechsel[+] des betrieblichen oder unternehmerischen Prozesses - des Kreditnehmers.
Denkbar ist, dass der Kreditnehmer die Zinsschuld[+] mit einem neuen Kredit begleicht, dann hat man das Problem verlagert, aber nicht gelöst.
Im besten Fall wird der Zins[+] dem Kreislauf entzogen und nicht als Kredit neu geschöpft. In der Realität wird es eine Mischung sein, wobei es ja aber nur aus Sichtguthaben und Bargeldbeständen kommen kann und nicht aus festliegenden Sparguthaben.
Dazu sagt er, dass der Zins[+] vorher schon existiert, obwohl er nicht mitgeschöpft wird. Das ist aber nicht richtig. Es existiert nur eine Zinsschuld[+]!
Ich traue ihm nicht, denn auch er redet nicht von negativen Zinsen[+] und diskutiert auch nicht, welche unterschiedlichen Wirkungen ein goldgedecktes oder Vollreserve-System[+] ohne Geldschöpfung aus dem Nichts[+] oder ein Mindestreserve-System bei negativem Zins[+] auf Inflation[+] samt Implikationen (Notwendigkeit[+] von Arbeitskampf[+], Rentenanpassungen, ... usw.) hat.
Am besten selbst denken.
⌂ Querverweise auf 'Zwei Mal Geldschöpfung'
- Herzlich Willkommen auf meiner Internetseite!; Eine These für die Sozial-Psychologen unter uns; Warum fehlt uns Freude?; Warum die große Mehrheit von umlaufsichernden Maßnahmen und negativen Zinsen profitieren wird; „Wer sind die Verursacher dieses "falschen" Geldsystems?”; „Ersetzt ein "neues" Geldsystem die Verursacher oder verschiebt sich dieses Problem für un-/-bestimmte Zeit?”; „Warum ist ein neues Geldsystem ohne Bargeld - nach Deinen Ausführungen - überhaupt notwendig, wenn die Verursacher des aktuellen Systems weiter machen können?!“; Warum muss jetzt gehandelt werden?; Klassische und populäre Einwände; „Das verführt zu noch mehr Konsum.”; „Geldschöpfung aus dem Nichts ist das Problem.”; Alternativen zum Bargeldverbot; „Wir werden alle verlieren“
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- Wie koordiniert man den Schwarm?; Sequentielle oder parallele Führung?; Zentralverwaltungswirtschaft vs. Marktwirtschaft; Zusammenspiel von Geld-, Finanz- und Fiskalpolitik; Warum verteidigen gerade kapitalophile politische Fraktionen die schwarze Null?; Prozessmusterumkehr infolge der Umkehr des Vorzeichens bei den nominalen Geldzinsen; Implikationen und Möglichkeiten für Finanz- und Ordnungspolitik; Worin bestehen die Herausforderungen?
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