⌂ Buddha ein Rechter?
Ich entgegene einem Facebook-Kommentar, der einen TAZ Artikel zum Dalai Lama zitiert.
Für mich ist jetzt die Antwort auf die Frage wichtig, ob das was Du beschreibst und was vor dem Hintergrund europäischer, und insb. deutscher Geschichte als 'faschistisch[+]' einzuordnen ist, der Person des Dalai Lama, seiner Funktion, der Religion des Buddhismus in ihrer heutigen Form, dem ursprünglichen Buddhismus oder gar Buddha zuzuordnen ist.
Es gibt dazu ein paar interessante, soziologische Fakten.
Siddhartha Gautama war Sohn eines Adeligen, der aus dem Palast seines Vaters auszog, um das Ende der vier Leiden zu zu bewirken. Dies geschah mit Sicherheit zu einem Zeitpunkt[+], als die soziale Ungleichheit groß war, so wie zu den Zeiten[+] Jesu[+] und Mohammeds[+].
Ich vermute außerdem, wie auch an anderer Stelle schon dargelegt (Eintrag vom 15.10.2018), dass mit dem Durchbrechen des ewigen Kreislaufs von geboren Werden, Altern, Krankheit, Tod und Wiedergeburt mit der Bezeichnung Samsara nicht nur der sich am Menschen und allem Lebendigen vollziehende, natürliche Lebensgang gemeint ist, sondern auch das Phänomen der Konjunkturzyklen im Kleinen und im Großen das Entstehen, sich Entwickeln, das Krankwerden und Sterben einer Kultur, also der Kreislauf der Verfassungen.
Die kapitalistische Sozialisation, der Menschen bis zu diesem Zeitpunkt[+] größter Ungleichheit, bis kurz vor dem Zeitpunkt[+] des Zerreißens der sozialen Kohäsion, unterworfen waren, ist mit einigen kulturellen Besonderheiten im Wesentlichen dieselbe wie heute. Der an das System der Zinsnahme[+] Angepasste ist ein Rechter[+], weil er sich innerhalb des Systems „richtig” verhält. Er ist gefügig und gehorsam, er dient, ist sparsam, konkurriert gegen andere und hasst alles Fremde, die Harmonie Störende, sich Widersetzende. Er besteht aus dem Menschenmaterial, das perfekt in die großen (Staat und Gesellschaft) und kleinen Pyramiden (Wirtschaftbetrieb) eingefügt werden kann. Auch in das pyramidiale (hierarchische) Räderwerk der Nationalsozialisten fügten sich die Rechten[+] perfekt ein.
Es könnte also durchaus sein, dass Buddha solche Wesenszüge der „Selbstknechtung” in sich trug, denn auch von Jesus[+] wird gesagt, er hätte sich auf der „Rechten[+] Gottes“ befunden. Dazu passt auch, dass Buddha in seiner Genese alle asketischen Praktiken durchlief, die die Sadhus zu dieser Zeit[+] vollzogen.
⌂ Eckstein
Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf die asketischen Exerzitien der Jesuiten und auf das Kapitel über die asketischen Praktiken protestantischer Sekten in Max Webers berühmtem Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus[+]“: harte Arbeit[+], wenig schlafen wenig essen. Bei den Puritanern ist alles erlaubt, was keinen Spaß macht.
Ich halte i.Ü. einen großen Teil der Gelbwesten für ebensolche Rechten[+], die heimlich mit der AfD paktieren.
⌂ Querverweise auf 'Buddha ein Rechter?'
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