⌂ NETTO Zins-Bilanz: Bilanzierung von Zinsflüssen
Um die soziale Wirkung des Kapitalismus[+], also des positiven Zinses[+] zu erfassen, bedarf es der möglichst genauen Analyse und Kenntnis der Zinsflüsse[+]. Zur Motivation dieser komplexen Rechnung ist darauf zu verweisen, dass (positive) Zinsen[+] von einem soziologischen wie auch von einem psychologischen Standpunkt aus betrachtet Rationalisierungsforderungen der insgesamt vom Zins[+] Begünstigten an die vom Zins[+] Benachteiligten sind, denen auf unterschiedlichste Weise seelisch begegnet wird (Begriff des Abwehrmechanismus in der Psychoanalyse) und sehr unterschiedliche Ergebnisse hat. Unter diesen Ergebnissen befinden sich die Erzeugung von Wissen und die Formung der Seelenhaushalte der Individuen durch Verhaltensanpassungen: Bildung des Habitus, zivilisatorische Neurosendispositionen und im pathologischen Exzess Persönlichkeitsstörungen.
(Positive) Zinsen[+] fließen aus dem Besitztum[+] und der Nutzung einer fremden Sache (Geld, Immobilien, Land und Boden, Wissen) in das Eigentum[+], im Allgemeinen vom Leihnehmer zum Leihgeber (Umverteilungskern). Da die Menschen jedoch in der Regel nicht nur Leihnehmer sondern auch Leihgeber sind, z.B. weil sie Vermieter einer Wohnung sind und einen Kredit aufnehmen oder weil sie Pächter eines Betriebes oder eines Stückes Landes sind und Geld sparen, verläuft die Trennlinie zwischen denjenigen, die NETTO Zinsen[+] nehmen $H_+$ und jenen, die NETTO Zinsen[+] geben $H_-$ nicht einfach zwischen Leihnehmern und Leihgebern. Vielmehr muss man, um die NETTO-Zinsfluss[+]-Bilanz aufzustellen und die zinsneutrale Schicht (s.u.), die besagte Trennlinie zu berechnen, alle Zinsen[+], also auch Mieten, Pachten, Lizenzgebühren, Konzessionsgebühren, usw. erfassen, also sämtliche Eigentums[+]- und Besitzverhältnisse[+] in die Rechnung einbeziehen.
Die Berechnung der Trennlinie lässt es zu, die Wirklichkeiten der Menschen eines Währungsraumes bei positivem Zins[+] in zwei Gruppen zu zerlegen, in denen die Zinsflüsse[+] gegensätzlich sind. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Trennlinie zusammenfällt mit der Quelle logischer Paradoxien, Dichotomien im Denken, sozialer Spaltung, Differenzierung und Widersprüchen. Jedenfalls ist sie die Front des Konfliktes der zwei Klassen.
Vielleicht am deutlichsten tritt der semantische Konflikt hervor, wenn man aus Sicht je eines Angehörigen der Gruppen bewertet, ob ihm der Zins[+] nutzt oder schadet, wenn man also über die Bedeutung des Zinses[+] in der eigenen Wirklichkeit spricht. Die dominierende, regelrecht aufoktroyierte Wahrheit, das grundlegende Dogma der orthodoxen[+] Geldtheorie lautet, dass der Zins[+] beiden nutzt. Schaut man auf die Zinsab[+]- und zuflüsse ist die objektive Wahrheit jedoch, dass der positive Zins[+] dem Einen nutzt und dem Anderen schadet.
Pathologische Wirkungen zeigen sich zudem in beiden Gruppen: die (monetäre) Wirklichkeit der Gruppe $H_-$ ist härter und fordernder als sie wäre, wenn der Zins[+] bei 0% läge, und in der Gruppe $H_+$ ist es umgekehrt. Die Menschen der Gruppe $H_-$ sind also im Vergleich zu einer allein auf den Naturgesetzen[+] beruhenden Umwelt übermäßigen Zwängen (Verbindlichkeiten, Fremdbestimmtheiten, Notwendigkeiten[+], Pflichten[+], usw.) ausgesetzt, während der Realitätskontakt der Gruppe $H_+$ von künstlichen Freiheiten[+] (Forderungsrechte, Selbstbestimmtheiten, Möglichkeiten[+], Rechte[+], usw.) geprägt sind. Die Persönlichkeiten beider Gruppen, die sich im Verlaufe ihrer Sozialisation ergeben, sind also von jeweils gegensätzlichen relativ unnatürlichen Verzerrungen und Fehlauswüchsen gekennzeichnet, die letztendlich die zivilisatorischen Formen der Seele ausmachen.
In der Literatur sind im Kapitalismus[+]
für die Gruppe $H_+$
die Begriffe Herren und Damen, Königtum, Fürstentum und Adel, Bourgeousie, Bürgertum, die Reichen, usw. gebräuchlich,
während für die Gruppe $H_-$ die Begriffe Knechte und Mägde,
die Untertanen, das Proletariat[+], die Arbeiterschaft[+], die Armen, usw. verwendet werden.
Es ist, wie Marx[+] und Engels es
es im kommunistischen Manifest sagen:
die Gesellschaft zerfällt entlang der Trennlinie, der zinsneutralen Schicht,
in zwei Klassen,
die mathematisch nicht ganz einfach voneinander zu trennen sind.
Symbol
$H_+$
$H_-$
Bezeichnungen
Herren und Damen, das Königtum, das Fürstentum und der Adel, die Patrizier[+], die Bourgeousie, das Bürgertum, die Reichen, ..., (die Anderen, lat. Alieni)
Knechte und Mägde, die Untertanen, die Plebejer[+], das Proletariat[+], die Arbeiterschaft[+], die Armen, ...
Georg Simmel[+] schreibt zu den zwei Klassen in Philosophie des Geldes[+] Kapitel 4.1:
⌂ Bilanzierung von Zinsflüssen und die zinsneutrale Schicht
Dass es die zins-neutrale Schicht geben muss, kann relativ einfach nachgewiesen werden. Von der Erklärung der Steuer weiß man, dass es zwei Arten Erträge gibt: Kapitalerträge und Arbeitserträge[+], die einzeln aber in der Regel gemischt auftreten. Menschen, die keine Arbeitserträge[+] und nur von Kapitalerträge haben, bilden das eine Extrem. Das andere Extren bilden Menschen, deren Einkünfte ausschließlich aus Arbeit[+] stammen.
Alle Erträge werden letzlich in irgendeiner Form erarbeitet, weswegen ein Teil der Arbeit[+] zu Kapitalerträgen anderer werden und der Rest der alleinige Ertrag des Arbeitenden[+] ist. In der Gruppe der Menschen, die sowohl Kapitalerträge als auch Erträge aus Arbeit[+] haben, muss es also eine Teilgruppe geben, in der sich die Erträge ihres Kapitals und der an fremdes Kapital hingegebene Anteil von Arbeit[+] genau aufhebt. Diese Teilgruppe ist die zinsneutrale Schicht.
Zur Erlangung eines Überblicks über die Zinsflüsse[+] sei zunächst die folgende Tabelle gegeben
und für Weiteres auf die Gesamtrechnung.
⌂ Querverweise auf 'NETTO Zins-Bilanz: Bilanzierung von Zinsflüssen'
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- Das Zinsvorzeichen und das Gleichgewicht der Bestimmung; Der positive Zins als direktes und indirektes Herrschaftsmittel; Der Befehl, den Zins herzugeben wird aus einem Vertrag und letztlich aus dem Rechtsinstitut des Eigentums abgeleitet; Obligatio Ex Inopia: Verträge zur Stillung existenzieller Bedürfnisse werden bei positivem Zins mehrheitlich und zunehmend nicht frei geschlossen, sondern in Folge existenzieller Zwänge; Die Bewältigung der Folgen des Zinsnehmens im BGB; Zins und symbolische Gewalt im Mikrosozialen; Die patriarchaische Ausbeutung der Frau durch den Mann als Protoform symbolischer Gewalt; Der Zins ist das Kind des Geldes mit demjenigen Menschen, der ihn durch seine Arbeitskraft gebiert; Gewalt gegen die natürliche Semantik und Framing; Reproduktion der vom Zins abgeleiteten Formen symbolischer Gewalt; Gewalt gegen die Wahrheit über das Zinsnehmen; Das affektive Ködern; Symmetrie-Vergleich der Störungen des Gleichgewichts der Bestimmung aufgrund des Zins-Vorzeichens; Symmetrie der Störung: Vertragsabschlusszwang; Asymmetrie der Störung: Arbeit und Kapital; Der Wechsel des Zinsvorzeichens und die Entstehung des Sozialismus: Schumpeter zu Marx; Referenzen / Einzelnachweise
- Räume monetärer Möglichkeiten und die Verteilung des Vermögens, individuelle Budgets; Weintrauben und Weinbeeren; Die Vermögensverteilung und die zwei Klassen im Kapitalismus; Einfluss der Geldzinsen; Auf- und Abstieg: Sparen und die Kredithürde als Schranke zur selbstständigen Existenz
- Die faschistisch organisierten Eigentums- und Machtverhältnisse im Kapitalismus; Terminologie für Organisationsformen und Definition des Faschismus; Harmonie; Rang; Schuld und Zwang; Faszination; Die Zinssekte, der theo-ökonomische Komplex und seine Evolution; Das kapitalistische Wertsystem, sein Darwinismus und seine Übertragung; Prinzipien der Wertung, der Ungleichwertigkeit und der Wertung des Selbst; Machtmittel in der Verzerrung des Gleichgewichts der Bestimmung; Das Phänomen des Faschismus im Europa des 20. Jahrhunderts; Referenzen / Einzelnachweise
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