⌂ Einkommen
Als Einkünfte werden die Einnahmen eines Menschen in einer arbeitsteiligen Wirtschaft bezeichnet. Einkünfte werden versteuert und heißen nach Abzug der Steuern Einkommen.
Es werden Einkommen aus Arbeit[+] und Kapitalerträge unterschieden, wobei die Unterscheidung im Speziellen nicht ganz einfach ist, denn z.B. der Unternehmer arbeitet in seinem Unternehmen, der Privatanleger (Privatier, der „klassische“ Kapitalist) hat einen gewissen Arbeitsaufwand[+], zumindestens muss er sich ab und zu mit seinem Vermögensberater treffen, und auch der einfache Arbeiter[+] hat Kapitalerträge, wenn er spart. Jede Art von Einkunft ist mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden, wobei das Verhältnis zwischen \begin{eqnarray} \text{Arbeitsaufwand} & = & \text{physische oder kognitive Leistung}\times \text{Arbeitszeit}\\ & = & \text{Stoff- bzw. Gedankendurchsatz}\times \text{Arbeitszeit} \end{eqnarray} und Ertrag wesentlich für die Unterscheidung von Arbeitseinkünften[+] und Kapitalerträgen ist. An der Definition des Arbeitsaufwandes[+] sieht man, dass das Problem der Bewertung des Aufwands auf die Frage der Bewertung von kognitiver (psychischer[+]) und physischer[+] Leistung verlagert wird. Physische[+] Leistung ist für erwachsene[+] Menschen relativ leicht messbar, die kognitive Leistung hingegen kann extrem variieren. Letztendlich wird kognitive Leistung nur über eine gesellschaftliche Verständigung über bestimmte Leistungsmerkmale messbar sein.
⌂ Einkunftssarten
- nicht selbstständige Arbeit[+]
- Gewerbebetrieb
- selbstständige Arbeit[+]
- Kapitalvermögen
- Vermietung und Verpachtung
- Land- und Forstwirtschaft
- sonstige
- Einkünfte aus nicht-selbstständiger Arbeit[+] (sog. „Angestellte“),
- Einkünfte aus selbstständiger Arbeit[+] (Unternehmer in Industrie, Gewerbe und im Handwerk,...)
- und Kapitalerträge (Vermietung, Verpachtung, ...),
⌂ Nicht-Selbstständige Arbeit
Die Jahreseinkünfte aus Arbeit[+] sind $$ y=w\cdot l. $$ Der Anteil der Menschen, die ihre Einkünfte aus nicht-selbstständiger Arbeit[+] beziehen, beträgt in etwa 90% (Grafik).
⌂ Unternehmer und Betriebswirte
Für einen Unternehmer im Handwerk, Gewerbe oder in der Industrie setzen sich die Einkünfte folgendermaßen zusammen: $$ y=p\cdot n-\sum\limits_i w_i\cdot l_i-\sum\limits_w p_w\cdot n_w -(z_K+\delta)\cdot K -\sum\limits_r p_r\cdot n_r $$ darin sind $p\cdot n$ der Absatz, $w_i\cdot l_i$ der Lohn für den „Angestellten“ $i$, $p_w\cdot n_w$ die Abfallbeseitigungskosten, $(z_K+\delta)\cdot K$ Kapitalkosten mit Zinsen[+] $z_K$ und Abschreibungen $\delta$ und $p_r\cdot n_r$ die Ausgaben für Rohstoffe.
⌂ Vermietung, Verpachtung, Investitionen
Die mathematische Beschreibung von Vermietung und Verpachtung von materiellen Kapital ist analog zum Sparen, bei dem Geld verliehen (vermietet) wird: $$ y=z_S\cdot K_S+(z_M-\delta)\cdot K_M-z_K\cdot K_K. $$ Im Gegensatz zu Geld hat materielles Kapital jedoch aufgrund der Naturgesetze[+] Abschreibungen durch natürliche Degradierung und Abnutzung, so dass der Zins[+] auf das Mietobjekt $z_M$ größer sein muss als die Abschreibungen $\delta$, wenn kein Wertverlust eintreten soll.
⌂ Geschäftsbanken
Für Banken[+] gilt im Allgemeinen, dass die Kreditzinsen größer sein müssen als die Sparzinsen, dass also $$ z_K\cdot K_K=Z_K\gt Z_S = z_S\cdot K_S. $$
Bei einer Geschäftsbank[+] ist die Situation genau umgekehrt wie bei einer Nicht-Bank[+], die Geld verleiht. Eine Bank[+] zieht ihren Gewinn aus der Differenz zwischen Spar und Kreditzinsen. Seit der Einführung des FIAT Geldsystems können Banken[+] jedoch Geld verleihen, das sie insgesamt gar nicht mehr besitzen, denn die Mindestreserve[+] für die Ausfallversicherung wurde auf einen winzigen Bruchteil des verliehenen Geldvolumens abgesenkt.
Der Gewinn einer Geschäftsbank[+] sieht also so aus $$ y=z_K\cdot K_K-z_S\cdot K_S $$ wobei $K_K$ das gesamte Volumen von Krediten ist und $K_S$ das Volumen der Spareinlagen. Das Verhältnis $K_K-K_S$ ist bei FIAT[+] Geld aber nicht etwa 1:1 und auch nicht 9:1 sondern oft 10.000:1 und das bedeutet, dass Banken[+] Geld verleihen, welches es gar nicht gibt.
⌂ Steuern und Einnahmen des Staates
Auf Einkünfte und Gewinne $y_i$ erhebt der Staat eine von der Erwerbsform abhängige Steuer $\tau_i$, die von der Einkommensart abhängt, im Grundsatz gilt „gleicher Lohn für gleiche Arbeit[+]“ und „gleiche Steuer für gleiche Arbeit[+]“. Das Netto-Einkommen ist das, was nach Wegnahme der Steuer vom Brutto-Einkommen (Einkunft) übrig bleibt: $$ y_{\text{Netto},i}=y_{\text{Brutto},i}\cdot(1-\tau_i(y_{\text{Brutto},i})) $$

Die Einnahmen des Staates ergeben sich aus den Steuern: $$ y_\text{Staat}=\sum\limits_i\tau_i(y_{\text{Brutto},i})\cdot y_{\text{Brutto},i} $$
⌂ Referenzen / Einzelnachweise
- [1] https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/OeffentlicheFinanzenSteuern/Steuern/LohnEinkommensteuer/Tabellen/DreijLohnEinkommensteuerstatistik.html
- [2] https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/FinanzenSteuern/Steuern/LohnEinkommensteuer/Einkommensteuerstatistik2140711117004.pdf?__blob=publicationFile
⌂ Querverweise auf 'Einkommen'
- Entwicklung von (Geld-) Vermögen unter einer Negativzins-Ökonomie; Maximales Vermögen; Zeitentwicklung des Vermögens; Negativer Zins als progressive Einkommenssteuer; Diskussion; Zeitentwicklung bei einem Anfangsvermögen von 0; Zeitentwicklung bei bestehenden Vermögen oberhalb des Sättigungsvermögens; Interpretationshilfe; Entwicklung von materiellem Kapitalvermögen; Referenzen / Einzelnachweise
- Einkopplung in das Geld-Netzwerk; Das Geld-Netzwerk; Vertragsarten, Austauschformen und Erwerbsklassen; Zuordnung von Eigentums und Besitzgütern, Eigentums und Besitzverhältnisse oder Güterbeziehungen; Vertragsarten; Einteilung in Geld- und Güter-Erwerbsklassen; Formen der Bestimmung im Vertrags- und Gesetzesraum; Bürger und Staat; Mengen im Vertrags- und Gesetzesraum: Ökonomie, Politik, Wirtschaft, Handel, Arbeit und Dienstleistung; Kopplung psychischer und sozialer System: Subjektive, Konsensuale und Oktroyierte Bewertungen; Zins, Verhalten und Bewertung; Referenzen / Einzelnachweise
- Die goldene Regel, das nomische Gleichgewicht in Austauschbeziehungen und der Zins; Übertragung von Zwängen in Austauschbeziehungen; Quellen von ökonomischer Heteronomie; Wo liegt die eigentliche Quelle der Heteronomie?; Autonomie relevanter sozio-ökonomischer Rollen; Leihgeber vs. Leihnehmer, Eigentümer vs. Besitzer und Gläubiger vs. Schuldner; Selbstständig oder Angestellt?; Profitabilität: Einschränkung der funktionalen (Selbst)Bestimmung (Berufsausübung) auf mehrheitsfähige private Zwecke; Unternehmer vs. (Mit) Arbeiter und Arbeit„geber“ vs. Arbeit„nehmer”; Selbstbestimmung des Konsumenten; Welches Vermögen müsste der Mensch also haben, so dass die Zinsen auf sein Geldvermögen genau so groß sind wie seine Ausgaben?; Negativen Zinsen: Stärkung der Autonomie gegenüber dem Kapital; Referenzen / Einzelnachweise
- Konsum oder Investition?; Existenzminimum; Die Schwelle zur arbeitsfreien Existenz; Konsumfolgen - Lieferketten und Fernwirkung; Wirkung von Investition (Konsum-Zurückstellung) bei positivem und negativem Zins
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