⌂ Unternehmen, Stoffströme und Verbraucher
Die Dinge unseres täglichen Gebrauchs werden durch ein Netzwerk von miteinander durch Kanten (Verträge) verknüpften Knoten (Menschen, Unternehmen) hergestellt. In diesem Netzwerk gibt es zwei Arten von Strömungen, die Geldströme und die Stoff- oder Güterströme (vgl. Gesamtrechnung und Reproduktionskopplung). Geld und Güterströme bedingen einander und sind in der Regel gegenläufig. Es gibt jedoch auch gleichgerichtete Flüsse, Abfallwirtschaft, die dann entsprechend von negativen Preisen begleitet werden.
⌂ Das Unternehmen
In einem Staat ist ein Unternehmen eine Struktur, die in das Güter- und Stoffstrom-Netzwerk eingebettet ist und die Nachfrage (Bedürfnisse) nach einem bestimmten Gut bedient, indem es ein entsprechendes Angebot produziert. Zur Gründung eines Unternehmens zur Bedienung der Nachfrage benötigt der Unternehmer
- das Wissen und die spezifischen Fähigkeiten (also auch hier eine spezifische Art von Wissen),
- Geld, um die Produktionsmittel, mit denen das Gut hergestellt werden kann, kaufen zu können
- und Kenntnis und Publikation des Markts.
⌂ Angebot und Nachfrage
Man kann in den meisten Fällen, ohne dabei einen Fehler zu begehen, den Bedarf an einem herstellbarem Gut
als Nachfrage bezeichnen und die Existenz des Gutes und seine Bereitstellung als Angebot.
Beides zusammengenommen bildet, elektro-physikalisch interpretiert, eine Angebots-Nachfrage-Spannung $U_{A-N}$,
die durch ein Unternehmen ausgeglichen werden kann. Der Unternehmer stellt durch sein Handeln
also einen Stoffstrom $I$ her, dessen Stärke von den Kosten (dem Stromwiderstand) $R$ reguliert wird.
In linearer Näherung gilt der Zusammenhang, dass der sich einstellende Güterstromfluss proportional
zur Angebots-Nachfrage Spannung und reziprok zu den Kosten $R$ ist:
$$
I=\frac{U_{A-N}}{R}.
$$
Wenn sich also die Kosten verdoppeln, dann halbiert sich der Güterstrom, und es geschieht das Gleiche,
wenn sich die Angebots/Nachfrage-Spannung halbiert.
⌂ Ohmsches Gesetz für Stoffströme
Stellt man die Gleichung nach $U_{A-N}$ um, findet man das ohmsche Gesetz, demzufolge die Herstellungskosten den Güterstrom bei einer gegebenen Angebots-Nachfrage-Spannung regeln. Nehmen wir an, der Unternehmer erzielt keinen Gewinn, sondern begleicht nur seine Kosten, dann ist der Güterstrom-Widerstand $R$, also der auf dem Markt erzielte Preis, gleich den Kosten. Die Einheit des Preises ist Währungseinheit pro Stück. In einer sozialen Gemeinschaft ist die natürliche Einheit des Preises der Herstellung eines Gutes die Abwesenheit des Unternehmers und seiner Produktionsmittel von anderem Handeln in der sozialen Gemeinschaft. Der gesellschaftliche Preis ist also den Kosten einer Rolle oder seiner ökonomischen oder sozialen Funktion gleich.
⌂ Versteckte und sozialisierte Kosten
Bei der Gewinnung von Rohstoffen aus der Natur gibt es den speziellen Förder-Markt $M_F$. Auf den ersten Blick betrachtet ist der Preis, den der Unternehmer für die Förderung von Rohstoffen zu zahlen hat, den unmittelbaren Förderkosten, die sich aus den Kosten für die verwendeten Maschinen, Betriebsmittel und dem Personal zusammensetzen gleich. Bei bestimmten Rohstoffen kommt jedoch noch ein zusätzlicher Betrag hinzu, der in der Preisgestaltung systematisch weggelassen wird. Dieser zusätzliche, systematisch verdrängte Preisanteil ergibt sich aus dem Fehlen des Rohstoffs im Gesamtsystem und durch die förderbedingten Umweltbeeinflussungen bzw. -schäden (rote Pluszeichen).
Ist das Fehlen nach dem Abbau von manchen Rohstoffen auf den zweiten Blick betrachtet nicht so problematisch, so entstehen im Gesamtsystem keine weiteren Kosten. Es macht den meisten anderen nicht-menschlichen Lebewesen nichts aus, wenn es z.B. keine Stein- oder Braunkohle, kein Öl oder Gas mehr gibt, da es außer dem Menschen keine Lebewesen auf dem Planeten zu geben scheint, die diese Stoffe zu ihrer Lebensgrundlage zählen. Die förderungsbedingten Umweltschäden jedoch sind schwer zu bemessen. Mindestens geht mit der Förderung und den daraus entstehenden Abfallprodukten eine vorübergehende Lebensraumeinschränkung einher, vgl. Eigennutz, Nutzen und Zins.
Gravierender ist die Einbringung von Stoffen, die in der Förderung verwendet werden und Stoffen, die als Abfallprodukt der Förderung sowie durch den Konsum oder die „Entsorgung“ des Produktes anfallen. Hinzu kommt also ein in der Regel fehlender Preisanteil, der die Folgen der Nutzung des Rohstoffs als Mittel[+] spiegelt. So werden beispielsweise die gesellschaftlichen Folgen von Kohleverbrennung sozialisiert, die Bewältigung der Folgen wird im Nachhinein der sozialen Gemeinschaft und künftigen Generationen aufgetragen und nicht etwa schon unmittelbar im Preis abgebildet.
Die indirekten Kosten bei der Förderung eines Rohstoffs ergeben sich aus den Kosten des Fehlens des Rohstoffs im Gesamtsystem (in der Grafik der „Rest“, der Rohstoff ist ja zugleich ein Mittel[+]) und durch die Kosten der förderbedingten und konsumbedingten Umweltbeeinflussungen (-schäden). Die Genehmigung einer Rohstoffförderung und -nutzung muss deshalb ein Verfahren beinhalten, welches die indirekten Kosten erfasst und deren Begleichung festlegt.
⌂ Querverweise auf 'Unternehmen, Stoffströme und Verbraucher'
- Messbare Vernunft-Begriffe; Mittel, Zweck und Nutzen; Der in Geld-Einheiten messbare Nutzen in der Wirtschaft; Nutzen und Zins: Aristoteles, Mohammed in der symbolischen Sprache Karl Marx'; Nutzen und Zins der Chrematistik; Nutzen der Ökonomik; Vergleich des Nutzens bei Marx und von Mises; Kritik an der Mehrwert-Theorie von Karl Marx; Silvio Gesells Kritik am Fehlen des Zinses im Denken von Karl Marx: eine Warnung!; Fazit; Referenzen / Einzelnachweise
- Zins-induzierte Parlamentarische Fraktionen; Spaltungsmechanismus; Entwicklung der Spaltung parlamentarischer Fraktionen; Zusammenfassung
- Rechtsstaatliche Positiv-Zins-Ökonomie: Was die Welt im Innersten zusammenhält; These und Modell; Woher kommt dieses Geld?; Kritik am Modell-Realismus und Diskussion; Handlungsmotive in der Positiv-Zins-Ökonomie; Unmittelbare Folgen und Struktur-Evolution der Positiv-Zins-Wirtschaft; Langzeitwirkung der Positivzinswirtschaft; Fundamentalrechtliche Aspekte; Der Leitzins: der Systemregelparameter Kapitalismus - Marktgesetzlicher Sozialismus oder Negativ-Zins-Kapitalismus
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