⌂ Das Stoff und Güterstrom-Netzwerk
Ein Stoffstromnetzwerk kann man mit einer Aggregation von Knoten und Knoten verbindenden Kanten beschreiben. Je nach Betrachtungskontext können die Knoten dabei für unterschiedliche Dinge stehen: Sie können für Stoffquellen und -senken oder auch Stoff Umschlags- und Weiterverarbeitungselementen stehen. Hinter den Knotenpunkten stehen in der folgenden Betrachtung häufig Unternehmen. Die Knoten verbindenen Kanten symbolisieren einerseites den Stoffstrom, sie sind aber folglich auch eine Kommunikationsverbindung.
- Die Netzwerkknoten Förderunternehmen, Logistik-Unternehmen, weiterverarbeitenden Unternehmen, Verbraucher/Konsumenten. Die Unterscheidung der Symbolik von Förderungs- und weiter verarbeitenden Unternehmen ist ein wenig subtil, denn jedes weiter verarbeitende Unternehmen stellt ja wieder einen Stoff-Ausgangspunkt für das vom Unternehmen produzierte Gut bzw. den Stoff dar. Gleichsam gibt es nahezu fliessende Übergänge zwischen Logistik Unternehmen und Händlern $U_H$.
- Als Teil der Netzwerkkanten befinden sich zwischen allen Knotenpunkten Märkte. Nach den lokalen Bedingungen bilden sich dort Preise. Die Netzwerkkanten verbinden die Knoten untereinander. Die Kanten im Netzwerk der Wirtschaft sind die Wirtschaftsverträge, die durch einen Preisbildungsprozess auf einem dazugehörigen Markt zustande kommen. Der Preis ist Teil des Vertrags.
Als nächstes Beispiel zeige ich Ihnen einen Kaufvorgang mit Transport[+], bei dem ein weiterverarbeitendes Unternehmen einen Stoff von einem Förderunternehmen kauft und diesen von einem Logistik Unternehmen vom Hersteller anliefert. Zum Kaufpreis des Gutes kommt für den weiterverarbeitenden Unternehmer noch der Preis für den Gütertransport[+], der Transportpreis[+], hinzu. Der Transportpreis[+] hat eine nahezu lineare Abhängigkeit von der beförderten Stoffmenge / Gutstückzahl, der Transportentfernung[+], sowie weitere Transportweg[+]-abhängige Kosten und einen festen Kostenbeitrag.
Als nächstes Beispiel wird hier das Netzwerkdiagramm der Herstellung eines komplexen Produkts gezeigt. Der End-Hersteller des Diagramms bezieht von zwei Förderunternehmen Rohstoffe und von einem weiterverarbeitenden Unternehmen ein verarbeites Produkt welches im Produktionsprozess Verwendung findet. Die Logistik Unternehmen, welche die Rohstoffe, bzw. das Zwischenprodukt transportieren sind mit einem kleinen $T$ angedeutet.


Als vorläufig letztes etwas realistischeres Beispiel wird die Herstellung von Brot bei einem Bäcker skizziert. Die Zusammensetzung von Brot ist an den Verknüpfungen zu den Unternehmen ablesbar, von denen der Unternehmer 'Bäcker' die Zutaten für sein Produkt kauft. Im so entstandenen Baum stehen oft als letztes Glied in der Kette Maschinenbauunternehmer. Beim Bauern, der das Getreide liefert, sind es die Traktoren-, Anhänger- und Erntemaschinen-Hersteller, in der Hefeher- und Wasserbereitstellung die Unternehmen, die Pumpen und Kontrollanlagen produzieren, zum Salz gehören, je nach Fördermethode, die Fördermaschinen und beim Bäcker werden u.a. Teigrührmaschinen und Öfen benötigt.
Bei allen Unternehmen und auch beim Endkonsumenten fallen Abfallprodukte an, (rote + und $T$ Zeichen) welche teilweise von der Abfallwirtschaft abgenommen werden. Für den Unternehmer bedeuten diese Abfallprodukte im besten Fall ein zusätzlichen Gewinn, im schlechtesten Fall aber einen Kostenpunkt, der bei der Beseitigung des Abfalls durch die Abfallwirtschaft entsteht. Durch den Transport[+] bedingte Abgase und auch viele Abfallprodukte hoch entwickelter Industrieproduktionen werden aber auch oft einfach in die umgebende Umwelt emittiert. Viele der abfällig emittierten Stoffe sind problematisch für die Umwelt weswegen eine Systematisierung und Erforschung der Verwertung der Abfälle angestrebt wird. Der Gesetzgeber in Deutschland hat in diesem Sinne bereits rechtliche Grundlagen geschaffen die es weiter auszubauen gilt.
⌂ Existenzphasen von Gütern, Quellen und Senken
In der Abfolge von Phasen eines Gutes ist der Beginn der Nutzung der Zeitpunkt[+],
ab dem das Gut als Produkt eines Unternehmens in die Bilanz der Quantitätstheorie aufgenommen wird.
- Förderung von Rohstoffen,
- mehrstufige Weiterverarbeitung und Wertschöpfung,
- Nutzung,
- und Endnutzung, Zerlegung, Wiedernutzbarmachung.
Position im Stoffstrom | Bezeichung | Symbol |
---|---|---|
Anfang | Förderunternehmen | $U_F$ |
Transport[+] | Logistik-Unternehmen | $U_L$ |
Verarbeitung Wiedernutzbarmachung |
weiterverarbeitenden Unternehmen | $U_W$ |
Endpunkt | Verbraucher/Konsumenten | $K$ |
⌂ Feststehende und umlaufende Güter: Kapital und Güterströme
Betrachtet man alle materiellen Güter, so erkennt man, dass es feststehende und umlaufende Güter gibt. Materielles Kapital besteht zum größten Teil aus feststehenden, eigentümlichen materiellen Gütern. Umlaufende Güter sind die beweglichen Gegenstände der Produktion und des Handels. Alle Materie, die der Mensch in Nutz- und Verbrauchsgüter in Eigentum[+] oder Besitz[+] überführt, hat als Materie in der Umwelt ihren Anfang, gerät dann durch Förderung in die Matrix des Menschen (die Wirtschafts(kreis)läufe bzw. die große arbeitsteilige Maschine), ist also zeitweilig umlaufend und ist dann während der Nutz- und Gebrauchsphase wieder feststehend. Autos sind z.B. zwar beweglich, aber nach der Herstellung nicht mehr in der Produktionsmatrix umlaufend sondern bezüglich dieser Matrix feststehend.
Die Eigenschaften der Güter feststehend und umlaufend zu sein beziehen sich also auf die Mobilität
innerhalb der Produktionsmatrix.
⌂ Quellen und Senken von Gütern
Die physikalischen Begriffe der Quelle und der Senke eines Stroms beziehen sich auf die Anfangs und Endpunkte eines Stroms. Ströme von Gütern unterscheiden sich zwar stark von Strömungen von Wasser oder auch elektrischen Strömungen, ihre Beschreibungsgrößen Spannung (auch Druck, Sog), Widerstand (die reziproke Leitfähigkeit) und Stromstärke haben jedoch mathematisch genau den gleichen Zusammenhang, nämlich das eingangs erwähnte Ohm'sche Gesetz.
Die Analyse der Zusammensetzung von Marktpreisen offenbart, dass die Quellen von Gütern $\Phi_Q$ immer in der Umwelt liegen, während die Senken $\Phi_S$ die eigentümlichen Güter der Menschen sind, die verbraucht oder genutzt werden. Verbrauch von Gütern geschieht durch Nutzung, weil jede Art von Nutzung Verschleiß verursacht, der durch Ersatz der verbrauchten Teile und einen permanenten Zufluss von Betriebsstoffen kompensiert werden muss, soll die Funktion des Produktionsguts (der Zweck[+]) erhalten bleiben.
$m$
Konsumentenindex
$n_{m n}$
Menge Konsumgut $m n$
$n$
Konsumgutindex
$p_{m n}$
Preis $m n$
$k$
Unternehmensindex
$z_{k l}^\delta$
Abschreibungszins $k l$
$l$
Produktionsgutindex
$K_{k l}$
Produktionsgut $k l$
$i$
Güter-Strom-Endpunkt-Index
$n_{i j}^\delta$
Menge Verbrauchsgut $i j$
$j$
Verbrauchsgutsindex
$p_{i j}^\delta$
Preis Verbrauchsgut $i j$
⌂ Querverweise auf 'Das Stoff und Güterstrom-Netzwerk'
- Beschreibung des Transports von Geld und Geldflüssen; Die Analogie der Beschreibung der Ausbreitung von Licht und des Transports von Geld, Zinserträgen und Zinsaufwänden; Übertragung auf die Beschreibung des Geldumlaufs; Übertragung auf die Beschreibung des Ausbreitung von Schuldzinsen; Vergleich
- Quantitätstheorie; Annahmen und Festlegungen; Verkehrsgleichung der Arbeit und des Kapitals; Referenzen / Einzelnachweise
- Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, reale und nominale Ströme; Vertragsarten; Finanzwirtschaft und Realwirtschaft; Verhalten im Umgang mit Geld bzw. in geldartigen Beziehungen oder auf Märkten; Gewohnheiten und gewöhnliche Vertragsmuster; Monetäre Ströme; Private Haushalte und Unternehmen; Staatsbilanz; Quantitätstheorie; Annahmen und Festlegungen; Verkehrsgleichung der Arbeit und des Kapitals; Vermögen, Eigentum und Besitz; Referenzen / Einzelnachweise
- Wirkung des Kapitalismus auf die Umwelt; Wirtschaft als Netzwerk von Austauschbeziehungen; Ungestörte Austauschbeziehungen - freie Märkte; Gestörte Austauschbeziehungen als Folgewirkung des Zinses; Die Organe der menschenlichen Produktionsmatrix: Unternehmen und Lieferketten; Kritik des positiven Zinses im Mittel-Zweck-Schema im Hinblick auf die ökologischen und sozialen Schäden; Suggestiv überhöhte Zwecke: Konsumpropaganda; Suggestive Minderung des Wertes des Mittels; Verdrängung und Ignoranz; Ist der Urzins noch zu retten?; Referenzen / Einzelnachweise
- Unternehmen, Stoffströme und Verbraucher; Das Unternehmen; Angebot und Nachfrage; Ohmsches Gesetz für Stoffströme; Versteckte und sozialisierte Kosten
- Der Übergang von der Mikro- zur Makroskala in der Beschreibung von Verflechtungen in der Realwirtschaft; Mikro und Makro-Wertschöpfungsketten; Soziologische Beschreibungen der Genese komplexer Wertschöpfungsketten; Referenzen / Einzelnachweise
Sie kennen vielleicht von anderen Medien sogenannte "Bezahlwände". Sie erhalten die von Ihnen begehrten Informationen nur, wenn Sie den Artikel kaufen oder regelmäßig zahlen. Soweit kann ich es aus berufsethischen Gründen nicht kommen lassen, bitte Sie jedoch trotzdem darum, meine Arbeit mit einer Spende oder einer Schenkung zu unterstützen.
Tim Deutschmann
USt-IdNr.: DE342866832
IBAN: DE49 4306 0967 6023 3551 01
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck 'Spende'.
Liste mit SpenderInnen, weitere Informationen zu meiner Finanzierung hier.
Kontakt- und Adressdaten:
E-mail: autor@tim-deutschmann.de
Keltenweg 22
69221 Dossenheim
Impressum