⌂ Systemisch unterstützes Verhalten und Werte
Im Kapitalismus[+] sind Zinsen[+] auf Erspartes und bei Krediten positiv, im Kommunismus[+] sind die Zinsen[+] jeweils negativ. Dies bedeutet, dass der Zinsfluss[+] umgekehrt ist und der Zins[+] über die Bank[+] von den Vermögen in die Realwirtschaft fließt.
Eine Analyse der Wirkung des Zinses auf die sozialen Werte
offenbart einige einander komplementäre soziale Werte-Paare bzw. Verhaltensweisen,
welche es bei einem Übergang zu einer Negativzinswirtschaft zu beleuchten gilt (Tabelle).
Die in der Tabelle aufgelisteten sozialen Werte und ihre Gegenteile ergeben sich aus der Analyse der Auswirkungen von Autonomieeinschränkungen (Zwängen[+]) um den Kern des Kapitalismus, bestehend aus dem Sparen und der Kreditvergabe. Die Werte der rechten Seite der Tabelle sind im Kapitalismus[+] systemisch belohnte soziale Verhaltensweisen (Regeln). Die Verfolgung der Werte der linken Spalte führen dementsprechend im Mittel[+] zu einer systemischen Bestrafung, genauer, relativen Verschuldung im Kapitalismus[+], sie sind also systemisch unterdrückt. Das Sozialverhalten wird also gegenüber dem Fall von 0% Zins[+] (Sozialismus[+]) einseitig verzerrt. Aus dieser durch den Zins[+] erzwungenen Verzerrung resultieren kapitalistische Verhaltensweisen und Werte (rechte Spalte).
Eine Formulierung der goldene Regel, oder auch das Prinzip lat. quid pro quo (dieses für das) besagt:
Das, was die Bank[+] in einer Negativzinswirtschaft vom Vermögen gemäß dem geltenden negativen Zins[+] wegnimmt, kann sie einem Kreditnehmer zur Verfügung stellen. Diese Spielregel ist logisch, denn derjenige, der arbeitet, sollte dafür belohnt werden und nicht bestraft. Unternehmensgründer bekommen den Zins[+] also geschenkt, statt dass sie ihn für den Kredit zahlen müssen.
gegenteiliger / Anti- / negierter Wert | Angst[+] | Wert |
---|---|---|
Hingabe | vor Wegnahme (durch andere) / Hingabe | Gier bzw. Geiz |
Konsum bzw. Bedürfnisstillung | zu wenig in der Zukunft zu haben | Sparsamkeit bzw. Belohnungsaufschub |
Achtung der eigenen psychischen[+] und physischen[+] Grenzen | als faul zu gelten | Leistungsbereitschaft |
Kooperation | vor Machtverlust | Konkurrenz |
Rechtsbewußtsein[+] | Angst[+] vor Strafe bzw. Verletzung des eigenen Rechts[+] | Pflichtbewußtsein[+] |
Infragestellung und Zersetzung von Integritätsgefährdender Ordnung[+] | Angst[+] vor Chaos und Strukturlosigkeit | Ordnungsaffinität[+] |
Risiko | Angst[+] vor Verlust | Sicherheit |
Würde, Selbstbestimmung, Autonomie Privatautonomie[+], Art. 1+2 GG |
Selbst- / Fremdbestimmung | Kontrahierungsrecht / -pflicht, Fremdbestimmung, Heteronomie, pacta sunt servanda[+], § 241 BGB[+] |
Vergemeinschaftung, Teilen, Bevorzugung von Gemeingütern |
nicht genug zu haben | Privatisierung, Eigentum[+] |
⌂ Eine letzte Warnung Gottes
Eine Interpretation der Genesis lässt es zu,
den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im Garten Eden aus der
Genesis
symbolisch für die Spielregeln des Kapitalismus anzusehen.
Adam und Eva aßen von diesem Baum und begannen mit dem Sparen. Das Gegenteil des Sparens ist
der Konsum, und so lässt die einfache Logik den Schluss zu, dass der ander Baum im Garten Eden, der
Baum des Lebens für den Konsum steht.
Zur Bewachung des Paradieses stellt Gott am Eingang des Paradieses die Cherubim[+] auf, die den Weg zurück ins Paradies versperrten. Die Cherubim[+] sind beflügelte menschenähnliche Wesen mit Schwertern in den Händen.
- Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an.
- Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und nehme auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
- Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
- Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim[+] mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.
Man kann sich nun relativ leicht überlegen, was geschähe, würde der vom Kapitalismus[+] müde
und reiche Mensch anfangen, seinen Reichtum zu verkonsumieren. Er würde wohl den ganzen
Planeten fressen! Gott drückt es vielleicht anders herum aus, weil der Mensch vielleicht Gott
nicht mehr glaubt, und weiß, dass er nicht ewiglich leben kann und deswegen nicht auch noch
von diesem Baum zehren sollte.
Aus diesem Grund muss der Mensch sehr behutsam mit
seinem postkapitalistischen Reichtum umgehen und sollte
vorrangig an die Wiederherstellung der Würde des Lebens denken,
bei Allem was er mit seinem Reichtum tut.
Wir wissen nun, was gut (arabisch halal) und was böse (arabisch haram) ist. Dewegen sollten wir den
schlechten Konsum (be)steuern und unsere Investitionen auf
nachhaltige Zwecke[+] beschränken.
⌂ Natürliches und unnatürliches Verhalten gegenüber dem universellen Tauschmittel Geld
Betrachtet man eine Tauschwirtschaft mit einem materiellen universellen Tauschmittel (Geld), das aufgrund seiner Materialität und seines Gebrauchs einer natürlichen Abnutzung und Degradierung unterworfen ist, dann wird sich die daraus resultierende Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung um Einiges von einer kapitalistischen Ordnung[+] unterscheiden, denn Geld Eigentum[+] und Besitz[+] lassen sich in Geld bemessen und der Umgang mit dem negativ verzinsten Geld ist anders als jener mit positiv verzinstem Geld.
Da sich das negativ verzinste Geld wie jedes andere materielle Ding auch verhält und mit der Zeit[+] verdirbt, neigt sein Besitzer[+] dazu, es gegen solche Güter einzutauschen, welche einen höheren Zins[+] haben, falls er es vorrätig halten will. Zu Vorratshaltung eignen sich insbesondere Aktien. Das menschliche Verhalten gegenüber negativ verzinsten Geld ist genau so wie gegenüber jedem anderen materiellen (toten) Gut und deswegen im Vergleich zum Verhalten gegenüber positiv verzinstem Geld natürlich.
Der Umgang des Menschen mit positivem verzinstem Geld ist dementsprechend unnatürlich. Das Horten des positiv verzinsten Geldes ist ein systemisch belohntes Verhalten, die Belohnung ist der Zins[+]. Der Zins[+] kommt jedoch nicht „aus dem Nichts“, sondern wird von der Realwirtschaft erwirtschaftet. Ein wesentlicher Teil des Spektrums der Beeinflussung menschlichen Verhaltens ist hier zusammengefasst.
⌂ Systemisch belohnte soziale Werte in einer Negativzinswirtschaft
Auch in einer Negativzinswirtschaft stellen
Rentabilitätsorientierung und Profitdenken
systemisch potenziell belohnte Motivationen für das Verhalten dar, seine Wirkung ist jedoch
anders und unterscheidet sich deutlich von der schöpferischen Zerstörung des Kapitalismus.
Das Erkennen dieser Rentabilität erfordert anfänglich eher eine ganzheitliche Perspektive (zeitlich und räumlich) und weniger
eine analytische (kleinräumig und kurzfristig, also kurzskalig), eher klotzen statt kleckern.
In Hinblick auf die strukturellen Unterschiede der Amygdala zwischen den Geschlechtern, liegt die Spekulation nahe, dass insbesondere Frauen in der Führung gefragt sind, da sie nach Auffassung Vieler ein ausgeprägteres ganzheitliches Denken haben. Forschungsergebnisse zweigen dazu deutliche Unterschiede bei der Antwort der weiblichen Amygdala in Bezug auf Reize, die die Familie betreffen[1]. Gelingt es also bei einer weiblichen Führungspersönlichkeit (zur Vermeidung eines Missbrauchs) eine möglichst bewusste Identifikation der Belegschaft einer Unternehmung mit „einer Art Familie“ herbeizuführen, wird sich die Führungsfrau der Unternehmung gegenüber wohl so verhalten, wie gegenüber der eigenen Familie.
Gefragt sind also Unternehmungen mit hohem synergetischen/integrativem Nutzen[+]. Allgemein gilt aufgrund der Symmetrie, dass die Werte in der linken Spalte der Tabelle oben systemisch bevorzugt sind.
⌂ Umgang mit den kommunistischen Werten
Die Annahme der neuen Werte, die den kapitalistischen Werten entgegenstehen, ist zunächst ungewohnt. Eine Umstellung fällt daher in jenen Bereichen des Zusammenlebens weniger schwer, in denen kapitalistische Werte (rechte Spalte) nicht unbedingt notwendig sind. Im folgenden wird für jeden anti-kapitalistischen Wert aufgezeigt, welche Wirkung seine Einhaltung bei negativ verzinstem Geld hat.
- Hingabe. Der Begriff der Hingabe wird in der Psychologie mit der Libido in Verbindung gebracht. Es ist eine Gabe aneinander. In einer Negativzinswirtschaft ist diese Gabe der Zins[+] eines Negativzinskredits, der ausgehend von einem Vorratshalter/Sparer über den schöpferischen, rechtschaffenden Unternehmer (gemeint ist hier die Rolle des Unternehmers) in das Marktvertragsnetz des Unternehmers eingespeist wird. Der Zins[+] wird von denjenigen gegeben, die dazu in der Lage waren, in der Vergangenheit etwas für die Zukunft zurück zu stellen, den Sparern. Mit der erzwungenen Hingabe des Zinses[+] (Grundrechte: Art. 2 und Art. 14) erzielt der Sparer eine komplexe Wirkung: Er schafft u.a. Arbeitsplätze[+] und verbessert die Lebensbedingungen innerhalb des gesamten Netzwerkes, welches von der Investition betroffen ist. Diese „Befreiung der Libido“ birgt jedoch auch Gefahren (!). Der Umgang mit der unterdrückten Libido muss deswegen an manchen Stellen erst neu erlernt werden.
- Konsum bzw. Bedürfnisstillung. Aus Sicht eines hungernden Lebewesens und seiner Umgebung ist die Stillung existenzieller Bedürfnisse durch den entsprechenden Konsum in Hinblick auf seine öko-soziale Leistungsfähigkeit eine vernünftige[+] Entscheidung. Durch die Verteilung von Zinsen über Negativzinskredite enthalten die Produktpreise einen steigenden Anteil von negativen Zinsen[+], die Preise sinken also. Konsum bewirkt also zunehmend eine Hingabe des Zinses[+] an sich selbst. Konsum ist Zinsnahme[+] in einer Negativzinswirtschaft.
- Achtung der eigenen psychischen[+] und physischen[+] Grenzen. Die Achtsamkeit gegenüber seiner eigenen körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit und deren Grenzen befähigt den Menschen zu selbstreguliertem und selbstverantwortlichem Handeln. Um in der Zukunft leistungsfähig zu sein, muss der müde Mensch in der Gegenwart ruhen.
-
Kooperation. Das systemisch belohnte soziale Prozessmuster in einer Negativzinswirtschaft
ist autonome Kooperation. Es wird also niemand gezwungen, zu kooperieren. Es trotz Schwierigkeiten
immer wieder zu versuchen, ist eine große Herausforderung und erfordert viel Hingabe, Vertrauen und Zuversicht
an die Aussicht auf das Gelingen des gemeinsam Angestrebten. Eine gelingende Kooperation ist in erster Linie
eine Frage der gelingenden Kommunikation,
der Bildung einer gemeinsamen Sichtweise, Sprache und Haltung. Dies ist nicht immer einfach, aber genau
in der Hinterfragung und Bewältigung der während des Kommunikationsprozesses
auftretenden Schwierigkeiten und Widersprüche liegt der (individuelle)
Zugewinn an sozialer Intelligenz. Die Frage danach, warum das Gegenüber eine bestimmte Haltung
einnimmt, ebnet oft den Weg zum gegenseitigen Verständnis. Wenn nämlich in den Antworten
des Gegenübers das zugrundeliegende Wertesystem sichtbar wird, kann sich der Konflikt auf
die Diskussion der tiefer liegenden trennenden oder verbindenden Werte verlagern und dort gelöst werden.
Die primäre Motivation zur selbstbestimmten Zusammenarbeit ist seine monetäre Funktion im Kommunismus[+]. Die Wertaufbewahrungsfunktion des vormals positiv verzinsten Geldes muss in einer Negativzinswirtschaft ersetzt werden. Nur zwischen kooperierenden Unternehmen können „einigermaßen geschlossene“ Kreisläufe aufgebaut werden, die die Werte „in Zirkulation“ halten, sie also quasi „im Fluss speichern“. -
Infragestellung und Zersetzung von Integritätsgefährdender Ordnung[+], Würde,
Selbstbestimmung, Autonomie, Privatautonomie[+],
Art. 1+2 GG, Rechtsbewußtsein[+].
In der Endphase des reifen Kapitalismus[+]' haben sich Strukturen gebildet, zu denen Gesetze, Regelungen,
Verfahrensweisen, ökologische und soziale Verhältnisse gehören, die die Integrität aller Lebewesen gefährden.
Der Kapitalismus hat die Würde des Lebens selbst angegriffen
und Grenzen überschritten, die die einfache Vernunft[+] gesetzt hat, nämlich in einer Situation ohne Not
etwas Lebenswichtiges, das man nicht ganz versteht, besser nicht zu manipulieren. Die meisten komplexen
Dinge, wie zum Beispiel Lebewesen, sind nicht ganz verständlich also nicht vollständig berechenbar, weswegen
ein derartiges „Spiel“ mit dem Leben selbst oder gar der Versuch das Lebewesen in irgendeiner
Weise durch sein Kontrolle berechenbar zu machen dumm und gefährlich ist. Wenn wir das lebenswichtige
komplexe Ding und seine Einbettung in seine Umgebung nicht verstehen, können wir weder wissen,
wie es sich entwickeln wird noch, ob durch seine Manipulation unsere Existenz bedroht ist - ganz einfach.
Bei der Zersetzung Integritätsgefährdender Ordnung[+] geht es also darum, die Fesseln, die der Kapitalismus[+] als Folge ausufernder Heteronomie an das Leben selbst gelegt hat, behutsam zu lösen und die Einbindung des Lebens in seine Umgebung in Hinblick auf seine Würde auf ein gesundes Maß zurückzuführen, um es danach wieder sich selbst (also „seinem Gott“) zu überlassen. - Risiko. Als riskant gelten genau solche Investitionen, welche ein hohes Ausfallrisiko haben. Im Grund genommen sind überzogene Erwartungen an eine Investition oder an die Zukunft (Geld ist eine Forderung) auch ein Risiko. So ist eigentlich der gesamte Zustand den der Kapitalismus[+] Ende 2015 auf der Welt erzeugt hat und speziell die Vermögensverteilung als riskant einzustufen. Zur Eindämmung eines Risikos dienen Absprachen, die im Vorfeld einer Investition getroffen werden. Vertrauen, pacta sunt servanda[+] (Verträge und Verabredungen sind einzuhalten), also die Wiederherstellung von Rechtssicherheit[+] und die Erfassung des Zustandes ist der wichtigste (soziale) Wert zur Beschränkung von Risiken. Vertrauensbildende Maßnahmen und Austausch über die ökonomischen und sozialen Bedingungen in der Netzwerk-Nachbarschaft des Investitionsziels sind also obligatorisch zur Beschränkung des Risikos und um es möglichst weitgehend berechenbar zu machen (Investitionssicherheit in den Freihandelsabkommen). Dazu kann auf das enorme Wissen zurückgegriffen werden, das der Kapitalismus[+] erzeugt hat.
⌂ Umgang mit der kapitalistischen Prägung
Wie verhält es sich mit den kapitalistischen Werten? Der „angepasste Mensch“ ist am Ende des reifen Kapitalismus[+] regelrecht auf die Werte des Kapitalismus[+] (rechte Spalte der Tabelle) konditioniert. Wie soll(te) mit diesen Werten umgegangen werden, da sie doch in zweiter Ordnung[+] mit ursächlich waren für den Prozess der schöpferischen Zerstörung des Kapitalismus[+]?
Es mag überraschend klingen, aber die kapitalistischen Werte können zum großen Teil beibehalten werden, denn ihre soziale Wirkung wandelt sich in etwas Positives in einer Negativzinswirtschaft. Sie müssen jedoch nicht beibehalten werden. Die kapitalistischen Werte sind in einer Negativzinswirtschaft einer permanenten Erosion ausgesetzt, da ihre Einhaltung nicht mehr durch den Zins[+] erzwungen wird. Sie dennoch einzuhalten ist konservative[+] Tugend.
Dies folgt zunächst aus der Logik der Symmetrie und wird nun im Folgenden analysiert und erläutert.
-
Gier, Geiz, Sparsamkeit und Belohnungsaufschub. Im Kapitalismus[+] versucht ein gieriger Mensch
möglichst viel Geld aufzuhäufen. Mit ursächlich dafür ist die Gewissheit, dass der akkumulierte[+] Haufen durch den Zins[+] sogar
noch weiter wächst[+]. Wird dieses Verhalten bei negativem Zins[+] (vgl. zu Almosen
und der islamischen Zakat[+]) beibehalten, führt dieses Verhalten zur Hingabe
des Zinses[+] auf das akkumulierte[+] Vermögen (mathematische Herleitung)
an die Kreditnehmer. Geschieht die Bestimmung des Marktzinses (negativ oder auch positiv)
nach der Maßgabe einer möglichst verallgemeinerbaren Vernünftigkeit, so werden genau diejenigen Produkte
am günstigsten sein, welche auch am vernünftigsten[+] sind. Ein geiziges Verhalten wirkt dann also vernünfitg
und belohnt vernünftige[+] Unternehmen.
Ein genügsamer Mensch, der gerade so viel konsumiert, wie er wirklich zum Leben braucht und etwas übrig hat, häuft ein Vermögen an. Das beschränkt wachsende Vermögen hat die im letzten Punkt beschriebenen positiven Seiteneffekte. Ein Belohnungsaufschub in der Gegenwart führt bei vernünftiger Kreditvergabe mit Blick auf die Zukunft also auch zu einer Vermehrung der Möglichkeiten[+] zur Stillung zukünftiger Bedürfnisse, genau wie im Kapitalismus[+]. - Leistungsbereitschaft. Ein leistungsbereiter Mensch, der jedoch auch seine psychischen[+] und physischen[+] Grenzen achtet, ist Vorbild für andere und verleitet durch sein Handeln andere dazu, es ihm nachzutun. Eine leistungsbereite Gruppe von Menschen, die ihre Arbeitsteilung[+] intelligent und effizient organisiert, bedeutet einen Quell von Wohlstand und Lebendigkeit für ihre Umgebung.
- Konkurrenz. Um die besten Ideen gegeneinander zu konkurrieren, das Wissen zu erweitern, die Grenze des Machbaren unter Einhaltung der Grenzen der Würde des Lebens immer weiter in Richtung der Unmöglichkeit zu verschieben kann in einer Negativzinswirtschaft nur Gutes bewirken.
- Pflichtbewußtsein[+], Ordnungsaffinität[+], Kontrahierungsrecht bzw. -pflicht, Fremdbestimmung, Heteronomie, pacta sunt servanda[+], § 241 BGB[+]. Dort, wo die Würde des Lebens nicht negativ berührt ist, sind Verlässlichkeit, Vertrauen, Solidarität, Loyalität strukturtragende und -erhaltende Werte der Arbeitsorganisation[+]. Die Einhaltung dieser Werte ermöglicht die Erreichung komplexer Zwecke[+], die eine ebenso komplexe Arbeitsorganisation[+] erfordern. In den Fällen, in denen komplexe Zwecke[+] komplexe Arbeitsorganisation[+] zur Mittelherstellung[+] erfordern, ist die Einhaltung von Verträgen notwendig. Ein Beispiel einer komplexen Arbeitsorganisation[+] bietet das CERN
- Sicherheit. Auch in einer Negativzinswirtschaft müssen Kredite zurückkommen. Wenn ein Kredit ausfällt, muss der verloren gegangene Wert ersetzt werden. Sicherheiten zu geben bedeutet also Vertrauen zu schaffen und Risiken zu mindern. Das ist ein guter Wert in einer Negativzinswirtschaft.
In neuen Testament findet sich zum Konservatismus[+] bzw. zum Umgang mit den kapitalistischen „Tugenden“:
- Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
- Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
- Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich[+]; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich[+].
- Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich[+] kommen.
⌂ Fazit
Die Beibehaltung der kapitalistischen Werte in einer Negativzinswirtschaft bewirken und verursachen also die Werte des Kommunismus[+]. Zentral ist im Kommunismus[+] die Wiederherstellung der Würde des Lebens. Dies ist vor allem der Wert der Selbstbestimmung jedes Lebewesens.
Wie dumm waren wir bloß 1933-1945?
Wir waren nicht dumm, sondern unwissend! Vielleicht fangen wir an zu verstehen, dass wir sowohl alle gleich sind als auch alle unterschiedlich. Unser natürliches Verhalten und Denken wurde durch den Zins[+] und den Kapitalismus[+] beeinflusst. Wir unterlagen einer Werterziehung. Diese uns durch Zwang[+] ankonditionierten Werte können unter negativen Zinsen[+] nun etwas Gutes bewirken.
Wir brauchen keinen (äußeren) Führer oder Bestimmer, wir führen uns selbst, denn wir wissen selbst am besten was für uns wichtig ist. Unsere Freiheit[+] reicht bis an die Grenzen der Freiheit[+] des Nächsten. Wir wollen Gutes tun und gute Zwecke[+] erreichen. Dazu fehlt uns manchmal Wissen, das zu seiner Realisierung reicht. Wir müssen wieder lernen zu wissen, was wir nicht wissen und wenn wir es wissen, fragen wir dazu einfach denjenigen der es weiß, wenn wir ihn kennen, und wenn wir ihn nicht kennen, dann fragen wir jemanden der es wissen könnte usw.... Wir fragen also bis wir denjenigen gefunden haben, der es weiß. Dann schaffen wir uns Zeit[+] und tun es.
Fangen wir also an zu stricken, also soziale Beziehungen zu knüpfen um endlich Gutes zu tun!
⌂ Referenzen / Einzelnachweise
⌂ Querverweise auf 'Systemisch unterstützes Verhalten und Werte'
- Unwissenheitsmanagement: Kapitalismus, Intuition und Konflikt; Überall falsche Propheten, Unkrautsäer und babylonische Sprachverwirrung; Wie sich Intuition bildet; Der Rahmen der Weltanschauung und -erfahrung; Kapitalistische Sozialisation; Projektion auf der Grundlage des inneren Weltmodells; Durch das Kapital und seine Fortpflanzung bedingte soziale Kausalität; Der Systemanteil im Selbst; Zwei Klassen und zwei Wahrheiten; Das Rechts-Links-Schema; Schluss mit der Spalterei und dem blinden, unhinterfragten Gehorsam den eigenen Affekten gegenüber!; Negative Zinsen, wer weiß schon, wie das geht?; Viele der neuen Freiheiten und Wandlungsmöglichkeiten liegen in einer bestimmten Richtung. Welche Richtung ist das und wer bestimmt, welche Freiheiten sinnvoll sind?
- Bargeldabschaffung; Aus einer Antwort auf eine E-Mail; Umverteilung: Erbschafts- und Vermögensteuer vs. Negativzins; Berechtigte Ängste in Bezug auf unsere Daten; Misstrauen: das Gift in den Beziehungen der Menschen zu Staat und Wirtschaft; Eine andere (Geld-) kultur in Wirtschaft und Gesellschaft; Alternativen zum Bargeldverbot; Zusammenfassung: Datenschutz oder Freiheit?; Twisted Blues - Peter (the beast) Beets
- Krypto-Währung, Krypto-Unternehmen, Krypto-Sozialismus, Krypto-Staat und Kryptostat; Krypto-Unternehmen; Wie groß ist die Bilanzsumme der Krypto-Währungen?; Beziehung zwischen Staat, Zentralbank, Host-Währungsraum und Krypto-Währungsraum; Forderungen; Wie sich das Zentralkomitee bildet und was es nicht ist; AfD - die Partei der kapitalistisch Etablierten, die uralten abendländischen Kapital-Eliten; Schumpeter zum Umgang mit den alten Eliten; Föderalismusreform: Inter-Nationale-Parlamente
- Der grauenhafte Schumpeter-Sozialismus; Ökonomie ist nicht Wirtschaft!; Eine Brücke ins Himmelreich; Warum die Analyse der Kausalketten des Kapitalismus so wichtig ist - Logik positiver Zinsen vs. Logik negativer Zinsen; Zusammenfassung und Fazit; Referenzen / Einzelnachweise
- Wie das Über-Ich entstanden ist - Was machen eigentlich Freimaurer?; Wie das Schuldgeldsystem der Geldwirtschaft das Über-Ich formte; Skizze der seelischen Kollateralschäden der Vernunft-Bildung - Psychische Zivilisationskrankheiten; Spaltung: Innere Spannung zwischen Es und Über-Ich, Was will es, was soll es?
- Theresa Mays Rede in der Renaissance-Stadt Florenz
- Email an grundeinkommen.de; Re: [Debatte-Grundeinkommen] zu Tims negativem Zinseinwand gegen's bGE; Warum wende ich mich überhaupt an Euch?; Zur Bedeutung der Zinsen; Teilung der €-Zone in ein Nordreich und ein Südreich - schon mal gehört?
- Modifikationen am Haupttext; Email an Prof. Welzer
- Vortragshinweis: Johannes Stüttgen
- Stoffströme und Zins - Zinssog im Kapitalismus - die unsichtbare Hand; Referenzsituation - der freie Markt; Verhandlungsbias bei positivem Zins (Kapitalismus); Konstanter Preis; Elastischer Preis; Gleichgewichtspreis bei einem Zinsbias; Wirkung des Preisbias: Bias im Stoffstrom; Zinsschuld auf der Verkäufer-Seite; Allgemeiner Fall: Unterschiedliche Zinsschuld bei beiden Markt-Partnern a.b.a. die unsichtbare Hand; Vergleich vom Import und Export und Kompensation des Zinssogs; Die Wegwerf und Überflussgesellschaft im Kapitalismus; Stoffstrombias bei negativem Zins: die Reparaturgesellschaft; Übersicht und Zusammenfassung Zins und Preise; Referenzen / Einzelnachweise
- Negativzins-Wirtschaft
- Negativzinswirtschaft; Ursachen, Entstehung und Verlauf; Juli 2015; Ursachen der Entstehung; Auswirkungen des Zinsvorzeichenwechsels; Maßnahmen an der Null-Zins-Grenze; Grundrechte; Zeitentwicklung von Vermögen; Einfluss auf das Sozialverhalten; Referenzen / Einzelnachweise
- Verträge und Beziehungen in einer Negativzins-Wirtschaft; Soziale Wirkung von Investitionen mit negativem Zins
- Die Wertaufbewahrungsfunktion bei negativem Zins; Einige allgemeine Betrachtungen; Eine Analogie: schmelzendes Eis; Die unsichtbare Hand bei negativem Zins; Modularer Aufbau von Gütern; Reparaturgesellschaft
Sie kennen vielleicht von anderen Medien sogenannte "Bezahlwände". Sie erhalten die von Ihnen begehrten Informationen nur, wenn Sie den Artikel kaufen oder regelmäßig zahlen. Soweit kann ich es aus berufsethischen Gründen nicht kommen lassen, bitte Sie jedoch trotzdem darum, meine Arbeit mit einer Spende oder einer Schenkung zu unterstützen.
Tim Deutschmann
USt-IdNr.: DE342866832
IBAN: DE49 4306 0967 6023 3551 01
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck 'Spende'.
Liste mit SpenderInnen, weitere Informationen zu meiner Finanzierung hier.
Kontakt- und Adressdaten:
E-mail: autor@tim-deutschmann.de
Keltenweg 22
69221 Dossenheim
Impressum