⌂ Die Verwaltung der Bank
Das Wort Kredit leitet sich vom lateinischen Wort credere für glauben ab. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Einschätzung des Ausfallrisikos des Kredits. Von einem Ausfall spricht man, wenn das geliehene Geld vom Kreditnehmer nicht zurückgezahlt werden kann. Um das Ausfallrisiko (auch Kreditrisiko) einschätzen zu können, interessiert sich die Bank[+] daher für die Möglichkeit[+], bzw. die Fähigkeit, des Kreditnehmers den Kredit zurückzahlen zu können (Prüfung der Bonität), also den Vertrag begleichen, die Schuld tilgen bzw. die Schuld-Differenz zu null kontrahieren zu können. Gewöhnlich unterteilen Banken[+] Kreditverträge in Risikoklassen und steuern die Kreditvergaberate einer solchen Klasse über den Zins[+]. Hochriskante Kreditnahmen mit hohem Ausfallrisiko werden deswegen mit hohe Zinsen[+] versehen, während Verträge mit niedrigerem Risiko also sicherer Bedienung (Kontraktion) niedrigere Zinsen[+] zugewiesen bekommen.
Zum anderen braucht eine Bank[+] Spareinlagen, um überhaupt Kredit vergeben zu können. Diese Einlagen bekommt sie aus den Sparverträgen, die sie abschließt. Gleichzeitig sind die Sparverträge auch der Grund, warum die Bank[+] Kreditverträge braucht. Die geschickte Verknüpfung von beiden Vertragsarten ist die Kernfunktion der Bank[+], daraus leitet sie ihren Gewinn ab.
Um sich der realen Situation weiter anzunähern, fasse ich jetzt in der Beschreibung
den Zinsbetrag[+] zu einem Symbol zusammen:
$$
Z_x=\sum\limits_i G_i\cdot z_{i x}
$$
mit $x=S,K,I$. Hinter jedem $z_K$ steckt also eine Summe von Zahlenpaaren $G_i$, $z_{i x}$.
Das jeweilige Zahlenpaar kann von der Bank[+] mit einer gewissen Freiheit[+] gewählt werden, sofern genügend Einlagen vorhanden sind und
die Sparzinsen $z_S$ nicht zu hoch sind. Die vertraglich zugesagten Zinsforderungen[+] der Sparer müssen bedient werden, also ist die Bank[+] ständig auf
Kreditnehmer-Kundensuche. Die Kreditnehmer und die Anleger (Sparer) werden entsprechend der Zinssätze[+]
und des Ausfallrisikos in Gruppen eingeteilt, die der Bank[+] dann ein sichere Geschäftsgrundlage bieten.
In der folgenden Grafik sind die Zinsbetragsflüsse[+] gezeigt. In jedem Kasten zwischen einer Gruppe von
Spar/Anlageverträgen und einer Gruppe Kreditverträgen entstehen Einnahmen $z_K$
und Ausgaben $z_S$ für die Bank[+]. Unter dem Strich müssen die Einnahmen $z_K$ überwiegen,
was durch entsprechende Zinssätze[+] $z_K$ geregelt wird.
Die Kästen, die in der obigen Grafik zwischen Kredit- und Sparverträgen stehen, haben mehrfache Bedeutung:
- Der Kasten steht für eine Risikoklasse. Für bestimmte Klassen gibt es unterschiedliche Tilgungsmodelle, die unterschiedlichen Verwaltungsaufwand implizieren. Jede Risiko-Klasse muss dementsprechend behandelt werden.
- Der Kasten steht auch für ein Einnahmequelle der Bank[+]. Aus der systematischen Verknüpfungen von Sparverträgen mit Kreditverträgen erwirtschaftet die Bank[+] Ihren Gewinn. Gleichzeitig entstehen an jedem Kasten auch Kosten die je nach Tilgungsmodell unterschiedlich sein können. Um eine Kontrolle der Dynamik der Verwaltung der Vorgänge zu gewährleisten steht der Kasten auch symbolisch für den Verwaltungsaufwand.
- Entscheidend für die Möglichkeit[+] einer Bank[+] zur Vergabe von Krediten sind die Einlagen, bzw. das Volumen des aus den Spar/Anlageverträgen genutzten Geldes. Der Kasten steht also auch für einen Einlagenpool, also einer Sammelstelle für von Sparern überlassenes Geld.
- Eine gemeinsam Rahmenbedingung für die zwei Vertragssorten ist die Laufzeit. Dies bezieht sich auf die Laufzeit des Kredits und auch die Dauer (die Permanenz) der Spareinlage. Will der Sparer sein Geld vorzeitig abheben, so ist das für die Bank[+] ein Ausfall der Einlage. Um für den Kreditnehmer Vertragssicherheit zu gewährleisten, muss der Kreditvertrag für seine Laufzeit mit Sparverträgen verknüpft/verkoppelt werden, die eine ähnliche oder längere Laufzeit haben. (Fristentransformation)
⌂ Typische Bankkunden
Schon im vorherigen Abschnitt sind die anfänglichen Bezeichnungen Leihnehmer und Leihgeber
durch die Begriffe Kreditnehmer und Sparer bzw. Anleger
ersetzt worden. Damit sind in die Beschreibung in der Gesellschaft real existierende Rollen eingeflossen.
Diese Rollenübertragung setzte ich jetzt fort. Die typischen Rollenverteilungen sind in der folgenden
Tabelle aufgezeigt.
Leihnehmer
Leihgeber
Im Prinzip kann die obige Tabelle um einige Posten erweitert werden, es würden Bezeichnungen hinzukommen. Es gibt jedoch für die beiden Klassen jeweils charakterisierende Eigenschaften. Auf der folgenden Seite wird der Zinsbegriff erweitert und damit die Mechanismen des Zinses[+] auf andere Vertragsbeziehungen bertragen.
⌂ Querverweise auf 'Die Verwaltung der Bank'
- Die Wirkung des Zinses dargestellt im Riemann-Thomann-Modell; Riemanns Modell in Kürze; Zins und Ängste; Beziehungen und Werte, Integrationsache und Transformationsachse; Zins-affektierte Werte der Transformationsachse; Werterziehung, Konditionierung auf kapitalistische Werte; Zins-induzierte Ängste; Zins-Störung der Integrationsachse und des nomischen Gleichgewichts; Erweitertes Riemann-Thomann-Modell; Schizoidie (Distanzausrichtung); Depression (Näheausrichtung); Zwanghaftigkeit (Dauerausrichtung); Hysterie (Wechselausrichtung); Zusammenfassung; Referenzen / Einzelnachweise
- Zinsbetragsflüsse und Zins-Mechanismus beim Geldverleih
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