$ \def\tr{\text{tr}} \def\diff{d} \def\medspace{\enspace} \def\mathbi{\mathbf} \def\euro{€} \def\dollar{\$} \def\textnormal{\text} \def\textrm{\text} \newcommand\norm[1]{\left\lVert{#1}\right\rVert} $

Quantitätstheorie

Die klassische Quantitätstheorie (KQT) der Volkswirtschaftslehre[+] stellt eine mathematische Beziehung her zwischen der sich in einem Währungsraum befindlichen Geldmenge M, der innerhalb eines Jahres gehandelte Gütermenge Y, den Preisen P und der Umlaufgeschwindigkeit V des Geldes.

Unternehmen am Kapitalmarkt Die Formulierung der klassischen QT ähnelt stark dem Ohm'schen Gesetz. Sie lautet: M · V = P · Y Das Ohm'sche Gesetz für Stoffströme lautet: U = R · I. Darin ist U die Nachfrage nach Geld pro Zeiteinheit, R der Preis in der Einheit Währung pro Gut und I ein Strom von Gütern der Einheit Güter pro Zeit. Spaltet man die Geldnachfrage (Spannung) in die Geldmenge M und die Umlaufgeschwindigkeit V auf, also U = M · V, setzt R = P und Y = I, erhält man die klassische Quantitätstheorie[1].

In folgenden Abschnitt wird eine detailliertere Quantitätstheorie (QT) aufgestellt und mit der klassischen Quantitätstheorie (KQT) in Beziehung gesetzt.

Annahmen und Festlegungen

Es werden folgende Annahmen und Festlegungen getroffen:

  1. Die QT ist eine Theorie über eine Bilanz bzw. einem Gleichgewicht zwischen Geld und materiellen Gütern. Geld ist darin eine Forderung auf geldwerte materielle Güter.
  2. Die QT beschreibt zu einem Zeitpunkt t ein Gleichgewicht zwischen Geld und materiellen Gütern und seine Veränderung. Das wesentliche Element der Zeitabhängigkeit in der QT sind die Zinsen[+], die Abschreibungen und die Veränderung von Bewertungsmustern in der Gesellschaft.
  3. Ströme materieller Güter beginnen mit der Förderung (Quelldichte) und enden mit der Aussonderung verbrauchter Gütern, die keinen Nutzen[+] mehr haben (Senkendichte). Es müssen regenerierende und nicht-regenerierende Quellen voneinander unterschieden werden.
  4. Die hier betrachteten Vermögenswerte, also die materiellen Güter und das Geld lassen sich zu jedem Zeitpunkt t einem Besitzer[+] und einem Eigentümer[+] zuordnen. Die übrigen materiellen Güter sind Gemeingüter und sind nur teilweise Teil der Rechnung. Präziser formuliert sind Gemeingüter wesentlicher Teil der Veränderung der Bilanz.
  5. Es wird zwischen festliegendem Kapital (Passiva) und mit dem Umlauf bzw. dem Betrieb assoziierten Vermögenswerten (Aktiva) unterschieden.

Vertragsarten

Matrixzelle Für die Quantitätstheorie sind 3 Vertragsarten relevant und entscheidend, nämlich Arbeits-, Kauf- und Kapital-Leih-Verträge

Dies sind zu einen die Arbeitsverträge, die den Fluss der Arbeit und damit den Betrieb des permanenten Stroms an Gütern regeln. Über die Arbeitsverträge werden die Löhne aus dem Güterstrom-Betrieb auf die Haushalten als Einkommen abgezweigt.

Die zweite Vertragsart sind die gewöhnlichen Kaufverträge, bei denen auf der einen Seite die Konsumenten (Käufer) und auf der anderen Seite die Produzenten (Verkäufer) stehen. Händler haben in Bezug auf diese Vertragssorte lediglich eine überbrückende Funktion. Sie kaufen Dinge und verkaufen sie teurer weiter. Aus der Differenz begleichen sie ihre Bereitstellungskosten, darunter die Kosten für die Ausstellung der Güter in den Auslagen/Verkaufsräumen sowie die Löhne der Angestellten.

Die übrigen Verträge sind solche für den Verleih von Eigentum (Vermietung, Sparen) und das entsprechende Gegenteil, nämlich die Leihe von Eigentum[+]. Bei der Leihe eines Gutes (Miete, Kredit) geht das geliehene (eigentümliche) Gut in das Besitz[+]tum des Leihnehmers über. Beim Verleih bzw. der Leihe von materiellen Gütern und Geld werden im Kapitalismus[+] Zinsen genommen bzw. gezahlt.

Zuordnung von Eigentums und Besitzgütern, Eigentums und Besitzverhältnisse oder Güterbeziehungen

Um die Eigentum[+]s und Besitzbeziehungen, die Güterbeziehungen zu erfassen, denke man sich eine durchnummerierte Liste von Personengruppen. Eine Personengruppe kann auch nur eine Person enthalten. Weiter gebe es eine durchnummerierte Liste von Gütern (Geld oder materielle Güter). Von jeder Personengruppe können nun dreierlei Art Verknüpfungen (Verträge, Beziehungen) zu einer Anzahl Güter hergestellt werden, die jeweils einer der Güterbeziehungen entsprechen.

Es werden drei Arten von Beziehungen zu Kapitalgütern unterschieden:

In der ersten Klasse von Beziehungen (Eigentum[+] und Besitztum) besteht also nur eine Beziehung zwischen dem Gut und seinem Eigentümer[+] und Besitzer[+].

Der Preis des Besitz[+]tums an einem Gut im Kapitalismus[+] ist der positive Zins[+]. Der Eigentümer[+], der ein Gut nicht besitzt sondern verleiht erhält von seinem gegenwärtigen Besitzer[+] Zins[+]. Ist ein Gut sowohl eigen als auch in Besitz, dann liegt es beim Eigentümer[+] selbst durch nützliche Manipulationen den natürlichen negativen Zins zu kompensieren oder ihn gar positiv zu machen (Wertschöpfung).

Durch den Verkauf geht ein Gut in das Eigentum[+] des Käufers über. Dieses materielle Eigentum hat aufgrund der Naturgesetze und durch Nutzung einen negativen Zins[+], die sogenannten Abschreibungen. Der Wertverlust von materiellen Eigentumsgütern[+] bzw. die Abschreibungen lassen sich durch den Nachkauf von Ersatzteilen und sonstigen Betriebsmitteln kompensieren.

Einteilung in Geld- und Güter-Erwerbsklassen

Um die Transport[+]phänomene, die aufgrund der Struktur der Wirtschaft, also der Vernetzung von Rohstoffförderern, Wertschöpfern, Konsumenten, Nutzern, Verbrauchern und Endnutzern mit dem Banken[+]netz und den passiven Vermögen sichtbar zu machen, werden die Menschen in Gelderwerbsklassen eingeteilt.

Verkauf
(Gabe)
von
Arbeit
Kauf
(Nahme)
von
Arbeit
Verkauf
von
Gütern
Kauf
von
Gütern
Miete
Kredit
Vermietung
Verleih
Sparen
Investition
Arbeiter / Angestellter x
Unternehmer / Produzent / „Stier“ x x x x
Händler x x
Zeitarbeitsfirma x x
Bank x x x
Investor / Privatier / „Löwe“ x
Für jede dieser Erwerbsklassen lassen sich „typische“ Einnahme und Ausgabevektoren definieren. Es gibt natürlich Mischformen dieser Grundtypen. Rein kombinatorisch ergeben sich N = n=06 6! 6 - n ! · n ! = 64 Erwerbsklassen von denen in der Tabelle (rechts) nur solche Erwerbsklassen aufgeführt wurden, welche besonders häufig vorkommen und daher eigene Namen tragen.

Einige der Kombinationen tragen mehrere Namen.

Zinsflüsse

Wertschöpfungsketten Um die Zins[+]-Flüsse zu verstehen, ist es am einfachsten die Schlange am Schwanz hochzuheben wie es Mose[+] tat. Auf diese Weise wird die Stabsform (die Hierarchie) erkennbar.

Die Eigentümer[+] von Geld können entscheiden, das Geld für den Konsum einzusetzen oder es zu sparen. Die Summe der Spareinlagen AE lässt sich bilden und ein durchschnittlicher Zins[+]satz berechnen: z¯E · AE = E zE · aE und AE = E aE.

Die Zinsen[+] werden durch die Abbezahlung von Krediten erwirtschaftet, sind jedoch nur ein Teil der Kreditzinsen. Der andere Teil besteht in den Gewinnen, den Arbeitskosten und den Abschreibungen auf das Kapital des gesamten Banken[+]sektors: z¯B · AB = z¯E · AE + i πi + k lk · wk + k δk · Kk. Die Zins[+]-Schulden z¯B·AB werden auf die Zweige der realen Wirtschaft[2] verteilt. Innerhalb eines Unternehmens werden Zinsen[+] gemäß der Entscheidungen der Eigentümer[+] verteilt.

Kapitalismus ist also systematische und demokratische Bestimmung von Zins-Schuldnern.

Zur groben Übersicht über die Verteilung der Zins[+]-Schulden wird die Wirtschaft nach Währungszonen unterteilt und das Währungsinland vom -ausland unterschieden: Wirtschaft = Inlandswirtschaft Auslandswirtschaft.

Die Kontaktpunkte der Inlands- und der Auslandswirtschaft sind die Import- und die Exportmärkte bzw. die Märkte an die inländische Firmen oder Konsumenten an die ausländische Wirtschaft angeschlossen sind.

Die Zins[+]-Schuld wird zwischen In- und Ausland aufgeteilt: z¯B · AB = fInland · z¯B · AB + fAusland · z¯B · AB also fInland + fAusland = 1

Auch Zins[+]-Schulden, die direkt von der inländischen Wirtschaft genommen werden, können indirekt über die Märkte (die unsichtbare Hand, der Zins-Sog) an das Währungsausland weitergegeben werden. Dies macht die Frage, woher der Zins[+] genau genommen wird, zu einer ganzheitlichen makroökonomischen Analyse.

Währungsraum Importmärkte und Exportmärkte Insbesondere kann aufgrund der komplexen Vernetzung der Wirtschaft nicht gesagt werden, dass die Zinsen[+] nur von der Inlandswirtschaft kommen, wenn der Kreditnehmer Inländer ist, denn Zins[+]-Schulden propagieren aufgrund der Entscheidungen aller Beteiligter, insbesondere der oben genannten Kreditnehmer, durch das Netz der Wirtschaft. Man kann lediglich sagen, dass die Inlandswirtschaft und der Staat selbst entscheiden, ob sie den Zins[+] von sich selbst oder vom Währungsausland nehmen.

Die Inlands-Zins[+]-Schulden, die im Banken[+]sektor durch Einlagen und Kredite von Banken[+] untereinander entstehen, verteilen sich also auf folgende Kreditnehmer:

Die über den Tilgungszeitraum insgesamt zu zahlenden Zinsen ergeben sich aus dem Volumen des Kredits a0, der Tilgungsrate yrp und dem Kredit-Zins[+] zK zu Z a0 yrp zK = a0 + yrp · tTilgung = a0 + yrp zK · log yrp yrp + zK · a0 = a0 - yrp zK · log 1 + zK · a0 yrp

Makroökonomische Allokation von Zins-Schuldnern

2011 bezogen 74% der Menschen in Deutschland Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit[4]. Die Löhne dieser Menschen (dieser Arbeitgeber) waren von den Einsparungs-Entscheidungen der beschäftigenden Unternehmer (die Arbeitnehmer) abhängig. Auch die Preise der Konsumgüter sind von den Entscheidungen der Unternehmer abhängig.

Im Allgemeinen kann eine stufenweise Entwicklung von Preisen für Konsumgüter und auch für Arbeit wie folgt beschrieben werden:

pi Preis des Produkts des Unternehmens i
t Zeit
tk Zeitpunkt der Entscheidung k
t0 Referenz-Zeitpunkt
Δpikt Preis Inkrement/Differenz/Schritt
zBit Kreditzins für das Unternehmen i
aBit<0 Kreditvolumen für das Unternehmen i
fikp Produkt-Preis-Anteil (p) der Zins[+]-Schuld des Unternehmen i zum Zeitpunk tk
nit Absatz
dpi dt = k δ t - tk · Δpikt wobei Δpikt = - fikp · zBit · aBit nit . Die Bedeutung der Symbole ist nebenstehender Tabelle zu entnehmen.

Die absolute Preisentwicklung lässt sich durch Integration über die Zeit finden: t0t dpi dt dt = pit - pit0 = t0t k δ t - tk · Δpikt dt = k Δpiktk. es folgt also: pit = pit0 - k fikp · zBitk · aBitk ni tk .

Zins-Wirkung auf Konsum-Preise: Inflation

Es ist in dieser Gleichung unmittelbar ersichtlich, dass die Preisschritte positiv sind (Inflation), wenn der Kreditzins positiv ist (aBit<0). Die daraus resultierende Inflation zwischen den Zeitpunkten t und tk>t lässt sich auch in Form eines Inflationszinses (der Inflationsrate) ausdrücken: zi t tk = 1 tk - t log pi tk pi t = 1 tk - t log 1 + Δpiktk pi t = 1 tk - t log 1 + fikp · zBitk · aBitk nitk · pit .

Die Preisschritte wirken sich abhängig von der Preiselastizität auf den Absatz nitk aus. Sehr häufig führt eine Erhöhung der Preise zum Sinken des Absatzes. Der von dem Unternehmen ausgehende Güterstrom verlangsamt sich also durch die Preiserhöhung (vgl. Ohm'sches Gesetz für Güter- und Geldströme).

Zins-Wirkung auf Arbeitsintensität und Lohn

Die Absenkung der Arbeitskosten lässt sich also wie folgt beschreiben: Δ j wij · lij = j Δ wij · lij + wij · Δ lij = k fikwl · zBitk · aBitk.

Der Anteil der Reduktion von Arbeitskosten an der gesamten Zins[+]-Schuld ist fikwl und lässt sich in die Anteile Arbeitszeitverkürzung (Intensivierung der Arbeit) und Lohnkürzung aufteilen: fikwl = fikw + fikl. Daraus resultieren 2 Gleichungen: j Δ wij · lij = fikw · zBitk · aBitk (Veränderung der Löhne) j wij · Δ lij = fikl · zBitk · aBitk (Veränderung der Arbeitszeit, In- oder Extensivierung der Arbeit)

Übersicht und Zusammenfassung Zins und Preise

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Veränderung von Löhnen und Arbeitszeit abhängig vom Vorzeichen Zins beide Richtungen aufweisen können. Zur Übersicht ist folgende Tabelle gegeben in der auch noch andere wie die sozial-psychologische Wirkung des Zins[+]-Vorzeichens aufgezeigt ist.

Zins-Vorzeichen Bezeichnung Preise
für
Konsumgüter
Arbeitszeit Lohn Stoffströme
-mengen
Aufbewahrung
von
Werten
systemisches
Prozessmuster
positiv Kapitalismus Inflation Intensivierung
Zeitverkürzung
Lohnsenkung
Globalisierung
kapazitiv
Zins-Sog
Konzentration

„gravitativ“
Bank[+]konto
eigene Kapitalien
heteronome
Konkurrenz
negativ Kommunismus Deflation Extensivierung
Zeitverlängerung
Lohnerhöhung
Lokalisierung
induktiv
Zins-Druck
Verdrängung
zirkulär
Prozess
der
Realwirtschaft
autonome
Kooperation

5 Stufen in der Zins-Pyramide im Kapitalismus

Das Vermögen, die Zinsen[+] auf das eigentümliche Kapital bzw. die auf Besitz[+] zu zahlenden Zinsen[+], die Einkommen aus Arbeit und das lokale Preisniveau definieren 5 Stufen von „monetärer Autonomie“:

Feststehende und umlaufende Kapitalien / Güter

[...]

Geldmenge als Spiegel

Anteile in der Geldmenge: Wissen, Optimierung, erpresste Arbeit, (a)soziale Strukturen, Umweltzerstörung

Referenzen / Einzelnachweise

Hat Ihnen der Artikel gefallen?

Sie kennen vielleicht von anderen Medien sogenannte "Bezahlwände". Sie erhalten die von Ihnen begehrten Informationen nur, wenn Sie den Artikel kaufen oder regelmäßig zahlen. Soweit kann ich es aus berufsethischen Gründen nicht kommen lassen, bitte Sie jedoch trotzdem darum, meine Arbeit mit einer Spende oder einer Schenkung zu unterstützen.

Tim Deutschmann

USt-IdNr.: DE342866832

IBAN: DE49 4306 0967 6023 3551 01
BIC: GENODEM1GLS

Verwendungszweck 'Schenkung' oder 'Spende'.

Liste mit Schenkenden und SpenderInnen, weitere Informationen zu meiner Finanzierung hier.

Kontakt- und Adressdaten:

E-mail: autor@tim-deutschmann.de
Keltenweg 22
69221 Dossenheim

Impressum

Querverweise auf 'Quantitätstheorie'